Freitag, 29. April 2011

Forum Stillen und Tragen

Ich möchte Euch heute ein schönes Forum vorstellen:

http://www.stillen-und-tragen.de/forum/ 

hier könnt ihr viele engagierte Frauen treffen, die euch alle Fragen beantworten. Schaut doch mal rein!

Dienstag, 26. April 2011

Die Doula - ein Berufsbild der ZEIT

Eine Geburt ist eine Grenzerfahrung, im schlimmsten Fall sogar eine traumatische, in der sich die Frau vor Schmerzen und Anstrengung allein gelassen fühlen kann und die viele Partner überfordert. Hinzu kommt, dass sich Ärzte und Hebammen meist um mehrere Geburten gleichzeitig kümmern müssen und sich die Schwangere mit dem Schichtwechsel erneut auf Fremde in ihrem Intimbereich einstellen muss.
Die Doula bleibt. "Zu wissen, dass jemand da ist, den man kennt, das gibt Sicherheit", sagt Barbara Strehler-Heubeck vom Doula-Team München. Strehler-Heubeck hat bereits rund 50 Geburten begleitet. Sie und ihre Kolleginnen wollen weder Partner noch Hebamme ersetzen und können dafür auch nicht die medizinische Kompetenz vorweisen. Aber sie haben ausreichend Wissen, um zu erklären, was vor sich geht, und genügend Erfahrung, um sich von Blut und Schreien nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

Den ganzen Artikel gibts hier: http://www.zeit.de/2009/33/C-Doulas 

Montag, 25. April 2011

"Ja, es war eine schöne Geburt!" Widrigkeiten zur Hausgeburt von Josefine

WidrigkeitenDie Entscheidung für die Geburt unserer Tochter Alix im Geburtshaus war der einfachere Teil der Strecke. Uns war klar, dass nach der von uns als schlimm empfundenen Geburt unseres Sohnes Till keine weitere Klinikgeburt infrage kam. - Zumal die Ärzte und Schwestern sich einig gewesen waren, das sei eine ganz normale Geburt gewesen ... Mit Schmerzmittel, Wehentropf, PDA, Dammschnitt und Kreislaufversagen danach.
Welch ein Segen, Marina kennen gelernt zu haben, eine Hebamme, wie ich sie nur jeder schwangeren Frau wünschen kann. Sie vertrieb hartnäckige Übelkeit und trübe Gedanken, wusste, wie man sitzende Babys zur entscheidenden Wendung animieren kann und wir genossen den Luxus einer kompetenten, warmherzigen, mitfühlenden Begleitung durch die Schwangerschaft in unseren eigenen vier Wänden. Unser Sohn spricht noch heute davon, wie er beim Einstellen des CTG-Gerätes helfen durfte und wenn wir zurückdenken, ziehen wunderschöne Stunden vor unserem inneren Auge vorbei, in denen wir uns als größer werdende Familie ganz wunderbar betreut fühlten.
Die Entscheidung stand also. Etwas anderes als Geburtshaus kam nicht in Frage und die Richtigkeit dieser Entscheidung wurde mir noch einmal ganz deutlich, als ich mit zitternden Knien den Kreissaal betrat, in dem ich unseren Sohn zur Welt gebracht hatte. Ich war im achten Monat mit Alix gestürzt, die Untersuchung hatte bereits gezeigt, dass sie den Sturz schadlos überstanden hatte, aber nun sollte ich noch zum CTG und das einzig freie Gerät war in diesem Kreissaal. War ich froh, dass in diesem Moment niemand auf die Idee kam, meinen Blutdruck und Puls zu prüfen, denn dann hätte ich sicher nicht gleich wieder nach Hause gedurft.

Wir sprachen nur mit wenigen engen Freunden über unsere Entscheidung zur Geburtshausgeburt. Wir wollten den Schwiegereltern und anderen Familienmitgliedern keine Angst machen, denn sie wären mit Sicherheit ernsthaft besorgt gewesen, teils, was unseren Geisteszustand angeht (Geburtshaus???), viel mehr aber noch um Alix' und mein Wohlergehen unter der Geburt.
Auch von Freunden kamen Zweifel, die aber ernst und gut gemeint waren. Sie waren selbst durch Klinikgeburten verunsichert und so schlief ich eine Nacht sehr unruhig, denn es stimmte ja, dass ich nach Tills Geburt wegen meines abgesackten Blutdrucks nicht aufstehen konnte. - Und als ich es dann doch versuchte, wurde mir so schwarz vor Augen, dass ich Angst hatte, sterben zu müssen, eine Schwester angerannt kam und ich mich Minuten später im Bett wiederfand, versehen mit einem Katheter und dem strikten Verbot, noch einmal aufzustehen. Wäre ich für den Fall einer Wiederholung in der Klinik besser aufgehoben? Oder hatte die ganze Klinikprozedur mit all den Eingriffen und Medikamenten erst dazu geführt?
Und was war mit Alix? Sie war darauf angewiesen, dass wir Eltern die richtige Entscheidung trafen, auch für sie. War es unverantwortlich, sie nicht in Fußweite zur Kinderklinik zur Welt bringen zu wollen? Nein, ich war mir sicher, ein kräftiges, gesundes, eigenwilliges Kind in mir zu tragen, das nicht auf diese Möglichkeit angewiesen war.

Mein Gynäkologe prophezeite mir zwar ein zartes Baby von vielleicht drei Kilo (das letztendlich über vier Kilo wog), hatte mich extra noch einmal zum Ultraschall bestellt, um Alix zu vermessen, konnte aber keine wirklichen Gründe finden, die gegen eine Geburt im Geburtshaus sprachen und entließ mich dann mit den Worten: "Es ist Ihr zweites Kind, da wissen Sie ja, worauf Sie sich einlassen."
Im Vorbereitungskurs hielt ich mich beim Thema Geburtsort mittlerweile auch zurück, denn nachdem ich anfangs noch Werbung dafür gemacht hatte, schlugen mir Meinungen vom Typ "Vier-Kilo-Kinder bekommt man in der Klinik" entgegen. Auch gut. Mir doch egal. Ich hatte bereits ein Vier-Kilo-Kind zur Welt gebracht und sah das anders.

Der Geburtstermin rückte näher ... zog vorbei ... und schließlich befanden wir uns laut Mutterpass wieder in ET plus irgendwas, was uns aber nicht weiter störte, denn Marina kam nahezu täglich vorbei und ersparte uns lästige Besuche in der Arztpraxis, die ich bei Till nach dem errechneten Termin als sehr unangenehm empfunden hatte. Jeden zweiten Tag beim Betreten der Praxis mit den Worten "Sie sind ja immer noch schwanger" begrüßt zu werden, obwohl man einen unübersehbaren Babybauch mit sich trägt, das ist wirklich nicht lustig. Und dann zu spüren, wie unerwünscht ich dort war, da ich ja schon wieder das CTG-Gerät besetzte. Ab Tag 5 nach dem errechneten Termin sprach die Ärztin über die Klinikeinweisung zur Geburtseinleitung. An Tag 10 bekam ich den rosa Zettel in die Hand gedrückt. Widerspruch zwecklos.
Ich wagte es trotzdem. "Meine Hebamme versucht es gerade mit Akupunktur."
"Akupunktur?!" Die Ärztin starrte mich an, als hätte ich gerade zugegeben, akut gesundheitsgefährdende Aktivitäten vom Typ Bungeesprung zwecks Geburtseinleitung zu planen.
"Ja, Akupunktur."
"Dann wissen Sie wohl auch, dass dies nur in der Arztpraxis unter strengster CTG-Überwachung geschehen darf?"
Nö, wusste ich nicht. Bisher hatte ich dabei immer ganz entspannt auf dem Bett gelegen und mit meiner Hebamme geplaudert ...
"Dadurch können Wehen ausgelöst werden!"
Ähem, ja, genau, das war doch der Grund, warum Moni täglich mit ihren Nadeln bei uns anrückte. Um die Geburt ein wenig anzuschubsen.
"Wehen, und was machen Sie dann?"
Wie jetzt? Dann hätten wir doch erreicht, was wir wollten, oder? Ich gab's auf, stopfte den rosa Zettel in meine Handtasche und ging heim.

Marina hatte Ruhe, was das Warten anging. Einmal hätten sie neunzehn Tage auf ein Baby gewartet, so lange es Mutter und Kind gut gehe, sei das kein Problem. Das Baby sei dann übrigens keineswegs überreif geboren worden.
Ich war mir ganz sicher, dass auch Alix' einfach noch etwas Zeit benötigte. Till wurde damals regelrecht auf die Welt gezwungen. Die Klinikeinweisung in der Tasche, spulten wir noch einmal das ganze Repertoire an geburtsfördernden Maßnahmen ab, ich sprach eindringlich mit unserem Sohn und bat ihn, doch bitte von allein zu kommen, denn wenn es noch lange dauere, würden sie ihn zwingen und das sei für uns beide sicher nicht angenehm.
Marina empfahl mir, am kommenden Tag beim Arzt einen Doppler-Ultraschall machen zu lassen, um sicher zu gehen, dass Alix auch gut versorgt sei und wir gelassen weiter ihrer Ankunft entgegensehen konnten.
Am nächsten Morgen rief ich in der Arztpraxis an und bat um den Termin.
"Doppler-Ultraschall?!"
"Ja, ich bin jetzt neun Tage über den Geburtstermin und meine Hebamme empfielt ..."
"So einfach geht das nicht. Da müssen Sie erstmal herkommen und der Herr Doktor entscheidet, ob das nötig ist."
Von mir aus auch das. "Aber eventuell kann ich den Termin nicht einhalten, ich habe seit heute früh immer wieder leichte Wehen und vielleicht ..."
"Sie sind über Termin und haben Wehen?!"
"Leichte Wehen, sporadisch."
"Dann sollten Sie sich unverzüglich auf den Weg ins Krankenhaus machen, es kann sein, dass die Geburt jetzt losgeht!!"
Selten so gelacht.

Alix kam dann wirklich. Aber nicht unverzüglich, sondern sie machte sich zunächst sanft und leise auf den Weg, um dann aber nach einer rasanten Stunde im Geburtshaus das Licht der Welt zu erblicken.
Marina schloss ihren Bericht mit den Worten "Es war eine schöne Geburt". Ja, es war wirklich eine schöne Geburt, eine sanfte Geburt, ein menschlicher, herzerwärmender Umgang mit uns, ein liebevoller Empfang voller Achtsamkeit für unsere Tochter.

Zehn Wochen später fragte der Arzt mich zuerst, warum ich erst jetzt zur Nachuntersuchung erscheine (Och, ich dachte, es handele sich um einen Richtwert ...) und dann, wie es gewesen sei.
"Sie haben doch sicher den Bericht meiner Hebamme gelesen?"
"Bericht? Wie? Moment." Hektisches Tippen auf der Computertastatur. "Bericht, ach so, ja." Er über flog die Zeilen, murmelte, nickte, runzelte die Stirn und fragte dann: "Schöne Geburt?!"
Ja, eine schöne Geburt, so etwas gibt es. Traut euch!

Josefine


Den Geburtshausbericht von Alix' Geburt könnt Ihr im Buch "Hausgeburt und Gebären im Geburtshaus" im http://www.fidibus-verlag.de/ nachlesen.

Sonntag, 24. April 2011

Der Verein GreenBirth e.V. für eine frauen- und kinderwürdige Geburtskultur

Heute möchte ich Euch einen ganz außergewöhnlichen Verein vorstellen: Den Verein GreenBirth e.V.

GreenBirth möchte
...über das pränatale Leben von Babys informieren, wie es heute wissenschaftlich nachgewiesen ist.
...die Vorteile einer pysiologischen / naturgemäßen Geburt gegenüber einer technisch überwachten und medikamentös ausgerichteten Entbindung betonen.
...die Kehrseite einer Pränataldiagnostik aufzeigen: Werdende Eltern ermutigen, Tests zu überdenken, die nachweislich mit Risiken behaftet sind, sie in Konflikte stürzen und bei ihnen und ihrem ungeborenen Kind folgenreiche Ängste erzeugen können. Wir wissen heute zweifelsfrei, dass Kinder vor der Geburt auf Stress der Eltern, die im Zusammenhang mit invasiven Untersuchungen und dem Warten auf deren Ergebnisse entstehen können, reagieren und die Erinnerungen daran sich nachhaltig auswirken können.
...sensibilisieren für ein Bewusstsein, das wieder daran erinnert, dass Schwangerschaft und Geburt natürliche Prozesse sind, in die wir nur im Notfall eingreifen dürfen.
...Frauen ermutigen, sich schon in der Frühschwangerschaft Hebammen als Begleiterinnen zu suchen, denn Schwangerschaft bedeutet: “Gute Hoffnung” und ist keine Krankheit.
...ärztliche Geburtshelfer und Geburtshelferinnen dazu bewegen, sich auf erkrankte Schwangere zu beschränken und grundsätzlich psychische Faktoren zu beachten
...empfehlen, Hausgeburten, Geburtshausgeburten, und Geburten in Hebammenkreißsälen zu erwägen und sich von der Qualität dortiger Gegebenheiten zu überzeugen.
...wissenschaftliche Studien aufgreifen, um Fachleute und Interessierte über wesentliche Ergebnisse pränataler Lebenszeit sowie über Wirkungen von Kaiserschnittoperationen in Kenntnis zu setzen
...Presseerklärungen hiesiger kritisch denkender Verantwortlicher aufgreifen und unseren Leserinnen und Lesern zur Verfügung stellen.

GreenBirth betreibt eine sehr interessante Internetseite http://www.greenbirth.de/ und stellt auch sehr interessante Studien und Artikel zur weiteren information zur Verfügung.
Die Seite solltet Ihr Euch unbedingt mal ansehen!

Samstag, 23. April 2011

Film Business of Being Born

Ein Film über die Geburtshilfemaschine in den USA. Englisch ohne Untertitel.

"Wenn du eine menschenwürdige Geburt haben willst, ist es das Beste, verdammt nochmal aus dem Spital draussen zu bleiben!"
(Marsden Wagner, ehemaliger WHO-Experte für Mutter-Kind-Gesundheit, Zitat aus dem Film Business of Being Born)

Mittwoch, 20. April 2011

Fragen zur Geburt: Hausgeburt, Geburtshaus oder Kreißsaal?

Kreißsaal oder Hausgeburt? - IchSelbst - Pixelio
Kreißsaal oder Hausgeburt? - IchSelbst - Pixelio
Nach nur zwei Stunden Geburt klirren leise die Sektgläser der frisch gebackenen Eltern und der beiden Hebammen. Der Schein mehrerer Kerzen taucht die abgedunkelte Wohnstube in warmes Licht. Im Hintergrund erklingt leise Enyas „Shepherd moons“. In der Stube ist es warm. Das Neugeborene schläft von der Geburt erschöpft in seinen Decken. Es wird in Zukunft auf den Namen Marie hören. Auf dem Esstisch steht noch immer alles für das Vorweg-, Zwischendurch- und Hinterherfrühstück bereit. Maries Geburt hatte etwas von einem harmonischen Happening. Für Mama Olga D. war es die perfekte Hausgeburt, ein Traum vom Beginn neuen Lebens.

Sicherheit der eigenen vier Wände hilft bei Hausgeburt

Um sechs Uhr morgens begannen die Wehen, 12 Minuten später waren die erste und 25 Minuten später die zweite Hebamme bei der Gebärenden. Die erstgeborene Tochter war in der Nachbarschaft untergebracht. Unmengen sauberer Tücher, Mülleimer, Reha-Ball, Stillkissen und eine mit Folie und frischem Laken überzogene Matratze sowie die obligatorische Nottasche für einen unerhofften Wechsel zur Klinik waren vorbereitet. Auch das Notfall-Telefon war aufgeladen und lag bereit. Die Temperatur im Raum war angenehm warm. Die Hebammen kontrollierten regelmäßig den Puls der Gebärenden, die mal kniend, mal stehend und mal liegend die Wehen kommen ließ. Gesprochen wurde nur wenig. Auch als die Fruchtblase platzte, erfolgte das Wechseln der Tücher fast schweigend, berichtet Papa Bernd D. Bei der Niederkunft habe die werdende Mutter auf alle Vieren gekniet. Wenige Augenblicke später lag das Neugeborene auch schon auf dem Bauch der Mutter. Nur 30 Minuten später stand die glückselige Mutter bereits unter der Dusche. Die Endorphine hatten für einige Zeit jedes Erschöpfungsgefühl in ihr überlagert.

Risiken gibt es im Kreißsaal und bei der Hausgeburt

Kerzenlicht, harmonische Musik und Sekt, die emotionale Sicherheit der eigenen vier Wände und eine Geburtsdauer von nur knapp zwei Stunden zwischen der ersten Wehe bis zur Niederkunft – das Horrorszenario der Gegner von Hausgeburten sieht anders aus. Tatsache ist: Sowohl im Kreißsaal als auch zu Hause können Komplikationen auftreten, die das Leben und die Gesundheit von Mutter und Kind gefährden. Richtig ist auch, in der Klinik können Sofortmaßnahmen eingeleitet werden, die im Zweifel bei der Daheimgebärenden erst rund 20 bis 30 Minuten später durchgeführt werden können. So viel wertvolle Zeit vergeht durchschnittlich zwischen Notruf und Eintreffen im OP.

Die Doula Anja Schleinkofer - Über das Glück einem kleinen Menschen das Leben schenken zu dürfen

"Nichts auf der Welt ist größer, als das Glück, einem kleinen Menschen das Leben schenken zu dürfen - aus ureigener Kraft und einem selbstverständlichen Instinkt dafür, das Richtige zu tun!" - Anja

Anja ist 33 Jahre alt, Mutter zweier wunderbarer Kinder und: Doula

Sie ist weder Hebamme noch eine Verwandte, sondern begleitet die schwangere und gebärende Frau als "Dienerin".

Durch viele Gespräche vor der Geburt, durch Einblicke in das Umfeld der Schwangeren lernt eine Doula die Familie oftmals schon während der Schwangerschaft kennen. Die Doula ist dann bereits vor dem Geburtstermin in Rufbereitschaft und kann sich mit ihrem ganzen Wissen und ihrer Erfahrung während den Wehen für die Mutter und den Vater einsetzen.

Besonders bei Krankenhausgeburten kann die wehende Frau sich so auf eine unabhängige, ruhige und besonnene Unterstützung verlassen. Der werdende Vater kann muss nicht alleine die Betreuung übernehmen, sondern kann auch Kraft tanken, kann Zuversicht erfahren, falls das Krankenhausteam nicht dazu in der Lage ist. Die Unterstützung des eigenen Partners ist aber auch etwas völlig anderes. Sie ist intim, nicht professionell. Auch der Vater macht schwere Stunden durch und braucht Hilfe in dieser Situation. Nur so kann er seiner Frau wirklich hilfreich sein.

Studien belegen, dass Geburten, die von einer Doula begleitet werden eine geringere Wahrscheinlichkeit auf eine medizinische Intervention aufweisen. Wehenschmerzen werden von den Frauen als erträglicher empfunden.

Eine Doula kennt keinen Schichtwechsel, hat einen Abstand zu den medizinischen Vorgängen, denn das ist nicht ihre Aufgabe und hilft der Familie, ihre eigenen Kraftreserven zu spüren.
Die Doula Anja hat uns gestern schon ein paar Fragen beantwortet. (siehe auch vorherigen Post).
Liebe Anja. Einmal ganz knapp - worin siehst Du Deine Aufgabe als Doula

"Ich motiviere und ermutige die Frauen in den eigenen Körper hineinzufühlen und den natürlichen Vorgang der Geburt zuzulassen.

Während der Geburt nicht alleingelassen zu werden ist für die meisten Frauen von großer Bedeutung, denn Frauen, die sich hilflos und allein fühlen, verspannen sich, was den Geburtsverlauf negativ beeinflussen kann. Wehen können dadurch z.B. schwächer werden und müssen künstlich unterstützt werden.
Ich versuche mit der Frau gemeinsam, durch eine entspannte Atmosphäre und geburtsunterstützende Gebärhaltungen jede unnötige medizinische Intervention von vornherein zu vermeiden.

Wo bist du tätig?

Mein Einsatzgebiet als Doula erstreckt sich von München über Dorfen, Erding, Landshut, Mühldorf, Wasserburg bis nach Rosenheim."

Mehr Informationen über Anja findet ihr hier http://www.geburtsbegleitung.com/ 

Mehr Informationen und Doulas in Eurer Nähe findet ihr auch unter
 http://www.doulas-in-deutschland.de/  

Liebe Anja - alles Gute bei Deiner Arbeit an einer frauenwürdigen Geburtshilfe!

Dienstag, 19. April 2011

"What is a Doula?" - englischer Kurzfilm über Doula-Begleitung


Doula Begleitung bei der Geburt - ob im Krankenhaus oder zu Hause kann die Komplikationen und das Schmerzempfinden der Gebärenden erheblich verringern. Die Begleitung durch eine Doula macht eine Geburt nachweislich sicherer!

Heute dürft ihr Fragen zu Doulas stellen - bitte Kommentare nutzen. Eine ausgebildete Doula wird uns Antworten geben. - bis später!

Montag, 18. April 2011

Erfahrungsbericht einer Hausgeburt

Auszug aus dem Buch "Hausgeburt und Gebären im Geburtshaus" www.fidibus-verlag.de

Jensons Geburt

(...) "Für mich kam allerdings eine Hausgeburt auch nur mit Bettina in Betracht. Es liegt sehr viel an dem Vertrauensverhältnis zur Hebamme. Ich habe mit Bettina schon in der ersten Schwangerschaft meine Ängste geklärt und sie hat mich immer bestärkt, dass ich meinem Körper vertrauen soll und dass ich das schaffen werde. Das Schönste ist, dass ich das Vertrauen in meinen Körper und meine Fähigkeiten auch als Mutter bis heute behalten habe. Auch in schwierigeren Phasen mit meinen Jungs (z.B. das Syndrom meines älteren Sohnes) habe ich immer auf mein Bauchgefühl gehört. Dies hat sich im Nachhinein meist als richtig erwiesen. (...)

Aber die Wartezeit auf mein Baby sollte noch nicht zu Ende sein. Trotz Beckenkreisen und Rumlaufen wurden die Wehen immer schwächer und die Abstände immer größer. Um 11:00 Uhr vereinbarten Bettina und ich, dass sie vorerst wieder fährt und wir am Abend wieder telefonieren, falls sich bis dahin nicht schon etwas getan hat. Als sie dann weg war, war ich ziemlich deprimiert und ein paar Tränen liefen doch vor Enttäuschung. Ich wollte doch endlich mein Baby bekommen. Ich ging erstmal duschen und der Rest des Tages verlief ruhig.

Um 18:00 Uhr rief ich Bettina an, um ihr zu sagen, dass sich nichts weiter getan hätte. Sie meinte, ich solle abwarten, es würde bestimmt in der Nacht weiter gehen. Nachdem am Abend der Kleine zu Bett gebracht war, spielte ich zur Ablenkung auf dem Computer und merkte ab 19:30 Uhr wieder Wehen. Dieses Mal wartete ich erstmal ein paar Stunden ab. Nach zwei heftigen Wehen, die ich schon so stark veratmen musste, dass M. aus dem Nebenzimmer kam, um nach mir zu sehen, bat ich um 22:45 Uhr Bettina wieder zu kommen. Kurz nach 23:00 Uhr war sie wieder da und ich im Nachhinein meine ich, dass dann bei einer kräftigen Wehe auch die Fruchtblase geplatzt sein muss. Weil der Kopf aber schon gut im Becken saß, ging kaum Wasser ab. Ich bat Bettina sofort, Wasser in unsere Badewanne zu lassen. Wir gingen nach oben ins Bad, während M. alles andere regelte. Er stellte Kerzen auf, legte meine Wasserflasche bereit, drehte die Heizung höher und legte Handtücher zum Anwärmen in den Backofen.

Eine ganze Weile veratmete ich Wehe um Wehe umgeben von warmen Wasser. Irgendwann verließ mein Mann das Bad, um etwas zu Trinken. Trotz dem mein Zeitgefühl verschwamm, kam mir seine Abwesenheit doch recht lange vor. Später erzählte er mir, dass er ins Schlafzimmer zu seiner Wasserflasche gegangen war und sich dachte, sich nur 5 Minuten hinzulegen. Der wenige Schlaf in der Nacht vorher und die übermäßige Wärme im Bad hatten ihn so müde gemacht, dass er natürlich eingeschlafen war und eine halbe Stunde später erschrocken vom Bett aufsprang. Da er in der Zeit nichts für mich hätte tun können und Bettina immer an meiner Seite war, fand ich es amüsant.

Kurz nach 2:00 Uhr kam die erste Presswehe, bei der ich dann doch lauter wurde. Kaum war ich verstummt, hörten wir James aus seinem Zimmer weinen. Da meine Schwester Urlaub hatte, hätten wir sie Tag und Nacht anrufen können und sie wäre sofort herbeigeeilt, um sich um James zu kümmern. Aber das hätte sie nun zeitlich auf keinen Fall geschafft. Marc ging zu James, während ich Bettina ansah und jammerte „Doch nicht jetzt.“ Bettina bot mir ihre Hand zum Quetschen mit den Worten „Ich weiß, dass ist nicht dasselbe, aber bis M. wieder da ist...“ Zum Glück hatte mein Sohn wohl nur schlecht geträumt und war nach Einschalten der Spieluhr wieder eingeschlafen. So konnte mein Mann bei der übernächsten Wehe wieder meine Hand nehmen und den Endspurt miterleben.

Um 2:24 Uhr kam Jenson auf die Welt und lag sofort eingehüllt von warmen Handtüchern auf meiner Brust. Er schrie gleich los und ich versuchte ihn mit Singen und Wiegen zu beruhigen. Ich weiß noch, dass ich gar nicht mehr von seinem kleinen Gesicht wegsehen konnte. Erst später haben wir nachgeschaut, ob das auf dem Ultraschallbild eindeutig zu erkennende Geschlecht auch zutraf. 10 Minuten später durchschnitt mein Mann die Nabelschnur und wir ließen das Wasser gerade rechtzeitig ab, als die Plazenta abging.

Dann haben wir es uns erstmal in unserem Bett gemütlich gemacht. Bettina untersuchte mich ein letztes Mal und konnte zum Glück keine Verletzungen feststellen. Ich habe Jenson dann angelegt, was - im Gegensatz zu meinem Ersten damals - sofort funktionierte. Um 3:45 Uhr machte Bettina die U1 und fuhr mit dem Hinweis nach Hause, dass sie am nächsten Nachmittag wieder nachschauen würde.

Am Nachmittag schaute Bettina wieder nach uns. Das Stillen klappte gut, das Kindspech war auch schon in der Windel und ansonsten schlief Jenson. (...) Da mein Mann erstmal drei Wochen Urlaub hatte, genossen wir nun zu viert die Kennenlernzeit."

Sonntag, 17. April 2011

Fragen an eine Trageberaterin www.trageberatung.org

Gekürzter Auszug aus dem Buch "Hausgeburt und Gebären im Geburtshaus" www.fidibus-verlag.de

Hallo Frau Dittmann! Sie beraten Eltern beim Tragen ihrer Kinder und bieten selbst Tragehilfen und anderes Sinnvolles für junge Eltern an. Auf Ihrer Internetseite www.trageberatung.org haben sie stets ein offenes Ohr für Familien. Wie kamen Sie Selbst zum Tragen?

Schon nach der Geburt unseres ersten Kindes war mir klar, dass ich mich viel sicherer fühle, wenn ich das Baby an mir dran habe, es also trage. Sobald der Kleine im Kinderwagen lag, hatte ich ein ungutes Gefühl, dass ich nicht mehr die Sicherheit habe, dass es meinem Baby gut geht, dass es ruhig atmet, dass es zufrieden schläft, dass kein Fahrradfahrer den Kinderwagen umfährt usw. Ausserdem war es immer sehr umständlich, mit dem Kinderwagen mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. So lag das Tragetuch nahe. Dies war der Beginn meiner nun 12 Jahre andauernden Tragezeit. 
Unterdessen haben wir fünf Kinder, allesamt wurden sie getragen, die Jüngste sitzt nach wie vor noch viel im Tragetuch und verschiedenen Tragehilfen. Den Kinderwagen haben wir nach der Geburt des zweiten Kindes ganz abgeschafft. 
Frühkindliche Psycholgen sprechen seit einiger Zeit auch vom "Tragling". Dass kleine Kinder viele Stunden am Tag an ihre Eltern "gebunden" sind, setzt sich immer mehr durch. Meine persönliche Erfahrung mit meinen drei Jungs ist, dass sie völlig entspannt über Stunden auf meinem Rücken reiten und ich so sowohl meine Arbeit, als auch Haushalt bewältigen kann.
Sind getragene Kinder zufriedener?
Ja! Getragene Kinder sind auf jeden Fall zufriedener, dies kann ich sowohl als Mutter, als auch als Trageberaterin bestätigen. Tragen befriedigt die verschiedensten Bedürfnisse eines Babys: Nähe, Wärme, den Herzschlag der Mama/des Papas hören, in Bewegung sein, sich versorgt wissen, im Geschehen sein, jedoch nicht den Mittelpunkt abgeben. 
Der Begriff "Tragling" kommt aus der Biologie, er bezeichnet sowohl das Menschenbaby, als auch Affenbabies pp. Im Gegensatz zum Nesthocker und Nestflüchter kommt der Tragling, so das Menschenkind, mit der Erwartung getragen zu werden zu Welt. Viele Millionen Jahre wurde der Nachwuchs getragen, erst vor rund 150 Jahren wurde der Kinderwagen erfunden. Es ist durchaus keine neue Modeerscheinung, Babys zu tragen, sondern eine uralte Vorgehensweise, um den Nachwuchs vor Gefahren zu schützen. Hätten die Höhlenmenschen ihre Babys nicht mit sich herum getragen, wären wir ausgestorben, denn wilde Tiere hätten die Kinder einfach aufgefressen. 
Viele Mütter haben jedoch anfangs Schwierigkeiten, ihre Kinder so lange zu tragen. Sie haben akute Rückenschmerzen und fürchten auch langfristige Rückenschäden.
Was können Eltern tun, um ihren Rücken so zu belasten, dass sie langfristig und ohne übermäßige Ermüdung und vielleicht über Stunden tragen können?

Ganz wichtig ist, dass die Eltern eine ergonomische Tragehilfe nutzen. Dies bedeutet, dass sie entweder ein Tragetuch oder eine Tragevorrichtigung nutzen, die sowohl die anatomischen Gegebenheiten des Babys, als auch der Eltern unterstützt. 
Wichtig für die Eltern ist, dass das Gewicht sich gut verteilt, bei einem Tragetuch ist das der Fall bei breit aufgefächerten Tuchsträngen, bei einer Komfortragehilfe, wenn die Träger gut gepolstert oder gut auffächerbar sind. Zudem muss der Schwerpunkt ganz nah am Körper der/des Tragenden sein. 
Es gibt keine Faustregel, wem welche Tragehilfe oder Bindeweise gut passt, die Eltern sollten auf jeden Fall eine Trageberatung in Anspruch nehmen und zusammen mit einer zertifizierten Trageberaterin heraus finden, was zu ihnen passt und was am besten sitzt. Eine Trageberaterin lässt sich über Google, aber auch über das Verzeichnis im TRAGEKALENDER finden (zu beziehen über http://richtigtragen-shop.de). 
Nicht zu vergessen ist, dass die Eltern mit dem Gewicht des Babys mitwachsen. Fangen Eltern erst nach Wochen oder Monaten an zu tragen, sollten sie sich auf jeden Fall Zeit lassen und die Tragezeit so steigern, dass sie sich wohl fühlen und keine Überlastung wahr nehmen. Fangen die Eltern direkt nach der Geburt an zu tragen, wachsen sie ganz natürlich mit dem Gewicht des Traglings mit. (...)
Danke für das Gespräch!


Samstag, 16. April 2011

"Kinder brauchen Streit" - Zank macht schlau

Zank unter Geschwistern macht schlau. Familienforscher: "Kinder brauchen Streit"

Geschwister: Reibereien gehören zur Persönlichkeitsbildung (Foto: pixelio.de/Schröder)

Cambridge/München (pte/15.04.2011/06:10) - Geschwister beschleunigen die Entwicklung eines Kleinkindes. Das gilt auch für den Fall, dass sie einander ständig in den Haaren liegen, berichten Forscher der Universität Cambridge http://www.cam.ac.uk. Gerade Streitereien unter Kleinkindern fördern deren soziales Verstehen und die Konfliktlösung, helfen dem emotionalen Wachstum und beschleunigen sogar das Vokabellernen, so Claire Hughes in ihrem Buch "Social Understanding and Social Lives".
Spielwiese des sozialen Lernens

Die Forscher begleiteten 140 Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen vom zweiten bis zum sechsten Lebensjahr. Sie filmten ihre Interaktion mit dem Umfeld, befragten Eltern, Erzieher und die Kinder selbst und testeten Planungskompetenz, Arbeitsgedächtnis und Selbstkontrolle. Während anhaltende Rivalität Verhaltensprobleme und langfristige Folgen nach sich ziehen kann, wirken sich mildere Formen der Auseinandersetzung jedoch durchwegs positiv aus. Kinder profitieren meistens von Geschwistern, auch wenn die Beziehung nicht herzlich ist, so das Resümee der Wissenschaftler.

"Geschwister sind eine Spielwiese der sozialen Interaktion. Sie erlauben das Ausprobieren und die Entwicklung der 'Soft Skills'", erklärt der Münchner Familienforscher Hartmut Kasten
http://www.hartmut-kasten.de im pressetext-Interview. Anders als in Kindergruppen dürfen Kinder unter Geschwistern auch laut werden, die Ellbogentechnik einsetzen oder "Nein" sagen. Wertvoll sei auch das unterschiedliche Alter - denn nicht nur jüngere profitieren sozial und kognitiv, sondern auch ältere Geschwister, letztere etwa im Nachgeben, Kompromisse finden sowie in der Empathie.

Den ganzen Artikel kannst du hier lesen:

Freitag, 15. April 2011

Großfamilie ist windelfrei - Baby wächst ohne Pampers auf

Hallo Katharina! Eure Familie probt die windelfreie Aufzucht von
Babys?:) Wann habt ihr denn damit begonnen?

eigentlich hatten wir vor, direkt nach der Geburt loszulegen. Das ging eine Woche, natürlich nicht unfallfrei, und dann war leider erst mal unser (neuer!) Trockner kaputt. Da habe ich eh schon die normale Wäsche eines 6-Personenhaushaltes nicht trocken bekommen... Bis er repariert
war, hat es ganze drei Wochen gedauert, und in dieser Zeit lag windelfrei so ziemlich auf Eis (im wahrsten Sinne des Wortes, mein Sohn ist im Dezember 2010 geboren) und ich habe mit einem mega schlechtem Gewissen meinen Sohn mit Wegwerfwindeln gewickelt. Ich wollte das nicht,
aber hatte keine andere Lösung für diese Situation. Nach der Reparatur haben wir aber gleich wieder 100% umgestellt. Mein Sohn ist jetzt grade 4 Monate alt geworden, und es klappt ganz gut. Wir hatten sogar schon öfter 24 Stunden am Stück, in denen keine einzige Panne passiert ist.
 
Wie läuft eure Kommunikation denn ab?
zum Teil auf Timing, z.B. nach dem Aufwachen muß er eigentlich immer pieschern. Manchmal wird er auch nur wach, weil er mal muß, das merke ich daran, daß er im Schlaf unruhig wird. Beim Stillen oder im Tragetuch signalisiert er auch sehr deutlich. Beim Stillen dockt er dann ständig ab und an, wenn ich ihn dann abgehalten
habe und er sich erleichtert hat, kann er dann in Ruhe ganz normal weiter trinken. Im Tragetuch fängt er dann an zappelig zu werden oder raus zu wollen. 
 
Wir benutzen Stoffbindewindeln als back up (Sicherheit) ohne Überhose (damit man es sofort sieht und gleich wechseln kann). Wenn er unten ohne im Tuch ist, ist das kein Problem, da signalisiert er trotzdem. Wenn er allerdings unten ohne auf ner Decke liegt oder im Arm ist, signalisiert
er nicht so zuverlässig, ich nehme an, nackter Popo ist für ihn quasi gleich bedeutend mit "ich kann jederzeit lospieseln" :O) An Tagen, an denen ich ihn fast nur im Tuch habe, klappt es besser, als an Tagen, an denen er mehr Zeit auf seiner Decke verbringt, ständiger Körperkontakt
fördert auf jeden Fall meine Wahrnehmungsfähigkeit seiner Bedürfnisse. 
Es ist wirklich sehr spannend, wie differenziert bereits ein neugeborenes Baby seine Bedürfnisse wahrnimmt und mitteilt. 

Bei meinem anderen Sohn (mein drittes Kind) haben wir mit windelfrei angefangen, als er neun Monate war. Vorher habe ich ihn noch wie meine zweite Tochter "konventionell" mit Stoffwindeln gewickelt. Bis dahin hat er nachts um drei immer kurz geweint, und ist dann gleich wieder
eingeschlafen. Das war mir bis zu unserem Windelfrei-Start immer ein Rätsel gewesen, dessen Lösung sich dann offenbarte. Er wurde unruhig, ich hielt ihn ab, und er piescherte. Danach schlief er einfach wieder ein, und er musste nachts nicht mehr weinen...

Babys teilen sich auch so vielfältige Weise mit, und je bewusster mir das wird, um so trauriger werde ich, wenn ich ständig von Babys höre, die angeblich grundlos weinen. Das stimmt nicht! Es gibt immer einen Grund, die meisten Babys werden aber leider nicht verstanden!


Ist das nicht stressig?

Das ist ein Vorurteil. Ich höre oft, dann käme man ja zu nichts anderem mehr, außer an Babys Pipi zu denken. Das könne man vielleicht ja machen, wenn man außer dem Baby nichts zu tun hat. 
Nun, ich habe 4 Kinder, einen 6-Personenhaushalt mit Haus und Garten zu versorgen, arbeite ehrenamtlich 3-5 Stunden je Woche, und werde demnächst wieder stundenweise arbeiten gehen. Ich bin also auch ohne windelfrei schon gut beschäftigt. Aber ob ich nun ein schreiendes Baby
trösten muss, was nix augenscheinliches hat (vielleicht möchten normal wegwerfgewindelte Babys nicht in die Windel machen? z.B.) oder ich ein kleines Pfützchen wegwische oder ich mir schnell ein neues Shirt anziehe und das Tragetuch wechsel (ja, es passieren Pannen, manchmal viele,
manchmal fast keine) macht doch zeitlich gesehen keinen Unterschied. Und Baby ist deutlich ausgeglichener mit Variante 2. Möchten wir nicht alle verstanden werden? ICH bin auch ausgeglichener, wenn ich mich z.B. von meinem Mann verstanden und respektiert fühle...

Dienstag, 12. April 2011

Fragen an Anja, Mutter von sechs Kindern und Geschäftsführerin von www.Maxlino.de

Hallo Anja! Du bist Mutter von sechs Kindern und Geschäftsführerin des
online Shops Maxlino Kinderland http://www.maxlino.de/ .Dein jüngstes Kind ist
gerade ein Jahr geworden. Wie managest du das alles?

 Ich habe einen ganz lieben Mann und Vater meiner Kinder der bedingungslos hinter mir steht. Er hilft mir in der Firma sowie bei den Kindern und dem Haushalt. Es ist einfach ein super Zusammenspiel zwischen uns beiden. Ohne ihn ginge das nicht. An dieser Stelle ein dickes Danke an meinen Liebsten. :-)

Er hat auch 1 Jahr komplett Elternzeit gemacht und geht jetzt Teilzeit arbeiten. So können wir uns alles prima teilen.

Natürlich habe ich schon oft drüber nachgedacht aufzuhören. Gerade in stressigen Zeiten. Aber ich arbeite gern. Auf Dauer würde mir arg was fehlen. Die Arbeit ist der Ausgleich zu meinen Kindern und die Kinder der Ausgleich zu meiner Arbeit. Das ergänzt sich so ganz gut.

 Drei deiner Kinder sind daheim geboren. Der wunderschöne Bericht einer
deiner Hausgeburten ist im Buch "Hausgeburt und Gebären im Geburtshaus"
www.fidibus-verlag.de zu lesen. Würdest du auch erstgebärenden Müttern zu einer Hausgeburt raten?


Ja natürlich. Ich finde es schade, das ich es erst beim 4. Kind gewagt habe. Allerdings ist die Entscheidung dafür für eine Erstgebärende nicht leicht. Schließlich liest und hört man ja leider zu oft was bei einer Geburt alles so passieren kann. Das Gute hört man zu selten. Auch das viele Probleme erst in der Klinik entstehen.
Werdende Eltern müssen sich in der heutigen Gesellschaft schon intensiv mit dem Thema außerklinische Geburt beschäftigen um diese ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Dann werden sie auch merken, das das Ganze genau so sicher (oder sicherer?!) ist als eine klinische Geburt.


Für mich ist eine Hausgeburt Luxus pur:) Diese magischen Tage nach jeder Geburt, diesen Blick hatte ich, als mein Sohn geboren wurde. Hier, auf diesem Sofa lagen wir eingekuschelt als er abgenabelt wurde. Vielleicht
versteht das niemand, der/ die es nicht selbst erleben durfte. Kennst du das, die Magie des Wochenbetts daheim?

Ja, diese Magie kenne ich. Da bekomme ich jetzt noch Gänsehaut. :-) Das versteht wirklich nur, wer es erlebt hat. Ein Kind was in die Familie hinein geboren wird. Was Frau gebären darf und nicht entbunden wird.
So hat mein Mann das ausgedrückt nach der ersten Hausgeburt. "Dieses Kind haben wir geboren, das wurde nicht entbunden" Eine sehr treffende Aussage.

Leider hat Frau heutzutage nicht mehr oft die Chance sich auf ihren Körper zu verlassen, innezuhalten und zu horchen ob alles passt. das Wohlbefinden von Mutter und Kind wird während der Schwangerschaft und Geburt durch Ärzte und Maschinen überwacht. So verlernen wir Frauen auf unseren Körper zu hören. Schade. Bei http://www.maxlino.de/ bietest du viele sinnvolle Dinge an, die frischgebackene Eltern brauchen könnten. Was war für dich das wichtigste, was möchtest du den Mamas und Papas so richtig ans Herz legen?

Das Wichtigste für uns war das Tragetuch. Denn das macht vieles einfacher und vor allem inniger. :-) Und was man nicht kaufen kann - das Familienbett.

Liebe Anja, danke für das Gespräch!

Montag, 11. April 2011

Jesper Juul in der ZEIT

Familientherapeut Jesper Juul "Ich kämpfe täglich mit deutschen Müttern"

Eltern, die viel zu höflich sind. Kinder, die süchtig nach Lob werden. Und Familien, die das Glück erzwingen wollen. Der dänische Therapeut und Bestsellerautor Jesper Juul kennt sie alle

ZEITmagazin: Ist es heute eine gute Zeit, um ein Kind zu sein, Herr Juul?

Jesper Juul: Eigentlich müsste man die Kinder selbst fragen, nur werden sie ja leider ohne Geschichte geboren – sie wissen nicht, wie es früher war. Ich selbst denke: ja und nein. Es ist eine gute Zeit, denn die individuelle Freiheit der Kinder hat sich vergrößert. Gleichzeitig sind wir allerdings dabei, das Leben von Kindern mehr und mehr zu begrenzen.

ZEITmagazin: Inwiefern?
Juul: In Skandinavien verbringen 95 Prozent der Kinder zwischen dem ersten und dem 14. Lebensjahr insgesamt unglaubliche 26.000 Stunden in pädagogischen Einrichtungen, in denen sie ein vorgegebenes Programm absolvieren müssen. Wie Kinder wohnen, wie sie sich durch die Stadt bewegen, das alles hat sich verändert, die Grenzen um die Kinder herum waren nie enger als jetzt. Es ist übrigens interessant, dass die Leute ausgerechnet heute immer sagen: »Kinder brauchen Grenzen.«
ZEITmagazin: Eine Maxime, die man später belächeln, vielleicht sogar verurteilen wird?

Juul: Ganz sicher. Die armen Kinder haben ja heute kaum noch Zeit für sich, sie haben keinen erwachsenenfreien Raum, wie meine Generation ihn noch hatte. Auf der Straße, im Hof, im Wald – da haben wir früher soziale Kompetenz erworben, nicht in der Schule oder zu Hause, wo wir allenfalls gelernt haben, wie man sich korrekt und höflich verhält.

ZEITmagazin: Und trotzdem können Kinder heute stärker über sich selbst bestimmen als früher?
Juul: Die Kinder sind geistig freier – das ist ein Gewinn, aber es führt auch zu Konflikten. Es gibt da interessante Parallelen zur Reaktion auf die Emanzipation der Frauen. Im Grunde sind die Frauen ja ähnlich befreit worden wie die Kinder. Als sie sagten, jetzt wollen wir ran, hieß es, jetzt ist die Familie tot. Und nachdem damals die Männer Macht abgeben mussten, müssen das heute die Erwachsenen tun. Das ist für sie schwer zu ertragen. Sie müssen sich stärker mit den Kindern auseinandersetzen.

Den ganzen Artikel kannst du hier lesen: http://www.zeit.de/2010/09/Jesper-Juul

Sonntag, 10. April 2011

Danke, Konformin:)

"Er wollte immer nur dann essen, wenn er Hunger hatte. Zum Glück sind die Zeiten vorbei. Danke, Konformin"


ps: schönes Verlagsprogramm

Samstag, 9. April 2011

Krankenhaus oder Geburtshausgeburt - in wenigen Wochen wird Martin Vater werden

Hallo Martin! Du wirst in ein paar Wochen Papa. Ihr habt lange überlegt und plant nun eine Geburt im Geburtshaus. Was sind eure Gründe für eine außerklinische Geburt?

Es gibt eine erstklassige Betreuung, die im Krankenhaus nicht gegeben ist. Im Geburtshaus hat man ein Umfeld, in dem man sich wohlfühlen kann. Unsere Vermutung ist, daß dies sehr wichtig sein könnte. Es gibt dazu ja diverse Untersuchungen, die sagen, daß ein Geborgenheitsgefühl wichtig ist und die Geburt erträglicher macht und beschleunigt. Außerdem ist uns wichtig, in Entscheidungsprozesse eingebunden zu sein, aufgeklärt zu werden über die Optionen, die möglich sind. Außerdem haben wir diverse Statistiken angeschaut, aus denen hervorgeht, daß nichts gegen eine solche selbstbestimmte Geburt spricht.

Und warum wollt ihr nicht ins Krankenhaus? Sowohl meine Frau als auch ich haben große Ressentiments gegenüber Krankenhäusern. Es werden dort offensichtlich viele Entscheidungen aus juristischen oder finanziellen Gründen getroffen. Ob diese Entscheidungen immer die im Sinne des Patienten sind, kann man in Frage stellen. Die Statistik sagt, daß in Kliniken bei deutlich über 90% aller Geburten Eingriffe vorgenommen werden. Das spricht für sich. In unserem Bekanntenkreis gibt es drei Frauen, die insgesamt 7 Hausgeburten bzw. Geburten im Geburtshaus gemacht haben. Alle sagen unabhängig voneinander, sie würden das wieder tun und es sei alles sehr gut verlaufen. Dann kennen wir sechs Frauen, die im Krankenhaus entbunden haben... oder wurden. Bei allen war vorher alles in Ordnung, dennoch waren es regelrechte Horrorgeschichten, die wir da gehört haben. Ein Eingriff wurde bei allen vorgenommen. Da war so ziemlich alles dabei. Vor allem wurden dort Entscheidungen über die Köpfe der Betroffenen hinweg getroffen. Daß Bescheid gesagt wurde, was jetzt dann für ein Eingriff gemacht werden wird, war schon das höchste der Gefühle. Zwei Freundinnen hatten das Gefühl, überhaupt gar nicht berücksichtigt zu werden. Ein Freund, der mit seiner Frau in einer großen Uniklinik war, sagte zu mir, es ginge zu wie am Fließband, eine nach der anderen. Es sei Druck gemacht worden, damit die Geburt nicht zu lange dauert. Eine Freundin sah nach der Geburt nicht einmal ihr Kind, erst am nächsten Morgen wurde ihre Tochter zu ihr gebracht, wie in den 70er Jahren. Sie hat den Geburtsbericht angefordert, weil sie sich übergangen fühlt.

All das will ich mir, meiner Frau und unserem Kind ersparen.


Viele erstgebärende Eltern halten Hausgeburten für gefährlicher. Auch
wenn die WHO das anders sieht. Was war euch besonders wichtig?
Wenn die Voraussetzungen stimmen, geht es immer nur um ein geringes Restrisiko. Bei bestimmten Anomalien käme sowieso nur eine Sectio in Frage. Wenn aber, wie bei uns bisher, alles in Ordnung ist, sollte das Risiko bei einer selbstbestimmten Geburt nicht höher sein. Wenn alle Stricke reißen, kann man in die Klinik fahren. In Deutschland gibt es ein sehr dichtes Krankenhausnetz, wo, wenn nicht hier sollte man denn eine Hausgeburt machen?
Die meisten Bekannten und Freunde halten es für unvernünftig, zur Geburt nicht ins Krankenhaus zu gehen. Das Problem ist, daß in dieser Gesellschaft ein obrigkeitshöriges Denken vorherrscht. Anstatt sich selbst eine Meinung zu bilden, nimmt man einfach die der Allgemeinheit an, auch wenn sie falsch ist.

Unser Frauenarzt hat sehr negativ reagiert. Das war hochgradig unwissenschftlich, denn er hat dafür keine Grundlage. Er war durchaus ungehalten und wir waren ziemlich enttäuscht.
Was wünscht sich deine Frau während der Geburt? Und was wünscht du dir?

Ich hoffe, daß meine Frau es durchhält und alles gut verläuft. Aber da bin ich sehr zuversichtlich.

Fühlt ihr euch von den Geburtshaushebammen ernstgenommen?

Definitv ja. Wir bekommen alles gut erklärt, fühlen uns gut betreut. Die Hebamme nimmt sich sehr viel Zeit für uns. Wir vertrauen ihr.


Habt ihr euch ein besonderes kleines Ritual überlegt, um euer Kind willkommen zu heißen?
Darüber hab ich mir kaum Gedanken gemacht. Wenn alles gut verläuft, wird der Kleine sowieso auf den Bauch der Mutter gelegt, "Bindung" nennt man das wohl. Klingt logisch und ist für mich nachvollziehbar eine gute Sache.

Was würdest du anderen werdenden Vätern raten?


Eine eigene Meinung bilden ist wichtig. Und man sollte sich von dem manchmal etwas "esotherischen Gequatsche" nicht abbringen lassen. Normal ist, daß die Frau das Kind bekommt und nicht der Chirurg.


Wie lange wirst du nach der Geburt daheim bleiben? Ich hab zwei Wochen Urlaub genommen, aber wenn der Herr Sohnemann sich entschließt, davor oder danach zur Welt zu kommen, gibt es nur zwei freie Tage vom Arbeitgeber...
Ich bin gespannt, was du in ein paar Wochen zu berichten hast:)
Alles gute Euch dreien!

Freitag, 8. April 2011

Nur 6,7% der Frauen erleben eine Geburt ohne Eingriffe - muss das sein?

Wenn aus der Geburt eine High-Tech-Operation wird

Bei fast 90 Prozent aller Geburten in der Klinik greifen Ärzte ein. Nicht immer ist das nötig, sagen Hebammen. Und es schadet dem Selbstbewusstsein der Mütter.
Diese Füße gehören einem zwei Wochen alten Jungen
Diese Füße gehören einem zwei Wochen alten Jungen
Wenn Eva Neumann an die Geburt ihres Sohnes zurück denkt, kommen ihr die Tränen: Gut sieben Stunden hatte sie in den Wehen gelegen, als ihr vom Arzt im Kreißsaal ein Kaiserschnitt nahegelegt wurde. Das Baby sei so groß, dass eine Spontangeburt schwierig werden würde, die Gefahr eines schlimmen Dammrisses sei erheblich.
Eva Neumann willigte ein – obwohl sie noch im Geburtsvorbereitungskurs auf das Bild, das sie und ihr Mann für die Geburt gemalt hatten, in großen Buchstaben geschrieben hatte "kein Kaiserschnitt!!!". "Schon mein erster Sohn wurde per Kaiserschnitt geholt, weil seine Herztöne schlechter wurden", erklärt sie, "das war für mich traumatisch. Ich konnte ihn nach der Geburt nicht versorgen und habe mich im Grunde wie eine Versagerin gefühlt. Dieses Gefühl ist jetzt wieder da."
Eva Neumann hatte sich wie die meisten Schwangeren eine natürliche Geburt ohne Eingriffe gewünscht.

Doch wie die meisten Frauen hat sie die nicht bekommen: Weit unter zehn Prozent der Frauen in Deutschland bringen ihre Kinder ohne medizinische Eingriffe zur Welt. Zu diesem Ergebnis kam Clarissa Schwarz, Professorin für Hebammenkunde an der Hochschule für Gesundheit in Bochum nach der Auswertung eines Forschungsprojekts schon im Jahr 2004. "Damals waren es 6,7 Prozent. Man kann davon ausgehen, dass die Zahlen heute noch geringer sind", sagt sie.

Den ganzen Artikel kannst du hier lesen:
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2011-04/hebammen-geburt

Dienstag, 5. April 2011

Matthias von www.geburtspool.de über Wassergeburten zu Hause

Matthias, du bist Vater einer kleinen Tochter und hast vor ein paar Jahren, einen Vertrieb für "Planschbecken" begonnen, in denen Frauen ihre Kinder daheim gebären können. Wie fing alles an?

Angefangen hat es damit, dass wir selbst eine Wassergeburt zuhause wollten und es kein Pool dafür gab. Es gab zwar Leihpools die aber teuer und umständlich in der Handhabung waren. Meine Frau fand in England dann die Produktneuheit „aufblasbarer Geburtspool“. Dieser „La Bassine“ war perfekt für unsere Geburt. Du hast den Geburtsbericht ja gelesen.
Wir waren davon so überzeugt, dass wir den Vertrieb für D-A-CH übernahmen.

Eure  kleine Maya ist in einem Geburtspool zur Welt gekommen. Du hast den wunderschönen Bericht eurer Geburt im Buch "Hausgeburt und Gebären im Geburtshaus" veröffentlicht. Du schreibst darin sinngemäß, eine Wassergeburt sei die logische Konsequenz aus 9 Monaten im Mutterleib.

Knapp vorbei! Unsere Tochter heißt Marla! Aber du hast recht es ist ein toller Bericht über eine tolle Geburt entstanden.

Bei einer Geburt ändert sich alles  für das Baby: Von warm nach kalt, von leise zu laut, von dunkel auf hell von Wasser auf Luft, von Atmung per Nabel auf Lunge, Ernährung von Nabel auf Milch. Einiges davon lässt sich nicht ändern, das meiste aber relativieren oder zeitlich anpassen. Die Vorstellung aus dem kuscheligen Mutterleib auf die Welt gerissen, in den Spot einer OP-Leuchte, lautes Besteckgeklappere – wirre Rufe 18 Grad Zimmertemperatur – eine Horrorvorstellung!

Ich bin fest davon überzeugt, dass eine schöne Geburt im abgedunkelten Raum mit Atmosphäre, warme Umgebung im Wasser und solange wie möglich an der Nabelschnur sich positiv auf das ganze Leben des Neuankömmlings auswirkt.
Wie bereits Michel Odent schon sagte: „Es ist nicht egal, wie wir geboren werden“
 
Du bist jedoch nicht nur einer DER Spezialisten zu Wassergeburten in Deutschland. Eure Marla wächst auch windelfrei auf. Wie dürfen wir uns das vorstellen? Nutzt Marla den Geburtspool als Laufstall und ihr putzt dann alles wieder auf?

Mitnichten sehe ich mich als Spezialist für (Wasser-) Geburten – es gibt immer nur ein Spezialist für die jeweilige Geburt  - und das ist die werdende Mutter.
Alle anderen sind nur Personen die mehr oder weniger viele Varianten einer Geburt miterlebt haben oder sich das „Wissen“ solcher Personen angeeignet haben. Der Mensch glaubt immer schlauer zu sein wie die Natur und wir werden oft eines Besseren belehrt. Mit den Windeln ist das nicht anders – wären Windeln normal, kämen wir mit Windeln auf die Welt. Doch der Markt ist durchaus lukrativ und hart umkämpft. Millionenschwere Werbeetats schaffen es den Eindruck zu vermitteln man bräuchte Windeln. Richtig aber ist, dass 80% der Erdenbürger keinen Zugang zu Einwegwindeln haben – die Kinder aber früher „sauber“ sind.

Windelfrei ist kein gelungener Begriff, denn er ist absolut. Windelfreiheit ist aber auch nur Stundenweise, nur Tagsüber oder nur nachts möglich – ganz nach Belieben. Die Babys machen dabei aber nicht einen 300 Liter Pool voll, sondern gehen auf die Toilette wie wir auch. Der einzige Unterschied: Sie brauchen unsere Hilfe dazu. Mit Marla haben wir mit 4 Monaten begonnen auf Windeln zu verzichten, hatten vorher mit Stoff gewickelt. Mit 12 Monaten war sie sauber. Allerdings wissen wir heute, dass es einfacher ist wenn man direkt nach der Geburt damit beginnt. Wie das im Einzelnen funktioniert würde jetzt den Rahmen sprengen – dafür gibt es Kurse, Bücher und natürlich auch Webseiten, nicht zuletzt unsere eigene.

Apropos, der Geburtspool kann tatsächlich als Laufstall oder Reisebettchen benutzt werden – das Wasser sollte aber vorher abgelassen sein.
 
Viel Erfolg mit deinen Aktivitäten und deinem Engagement für eine selbstbestimmte, natürliche Geburt. Danke für das Gespräch!




Sonntag, 3. April 2011

Protestlied für die Hausgeburt

Protestlied für die Hausgeburt

www.fidibus-verlag.de geht online

Geschafft! Der fidibus Verlag geht mit seinem neuen Auftritt online und stellt hier Hintergründe zum Buch und zum Thema "Hausgeburt und Gebären im Geburtshaus" zur Verfügung.

Ein ganz großes Dankeschön an Sandra, die die Grafik von Buch und homepage fest in ihrer Hand hält. Danke, Sandra! Was würden wir ohne dich tun..

Wir freuen uns auf eure Tipps interessanter Leute. In diesem Blog veröffentlichen wir Interviews aus dem Buch, Erfahrungsberichte über Hausgeburten oder eure Tipps zur natürlichen Geburt. Geballte Frauenweisheiten eben:)