Montag, 15. August 2011

Zitat einer münchner Frauenärztin von vor zwei Wochen.. "(...) wie kriegen die das so gut hin? (...)"

Fr. H. Dr. der Gynäkologie mit klinischer Erfahrung und eigener Praxis in M.

"Als junge Assistenzärztin habe ich am Meisten von der jeweiligen diensthabenden Hebamme über den Geburtsvorgang gelernt (..).

Und auch heute noch schicke ich jede Schwangere mit Beschwerden, Stillmütter mit Milchstau und viele andere zunächst zu meiner Kooperationshebamme. Später frage ich immer: wie kriegen Sie das so gut hin? Falls danach noch Handlungsbedarf besteht, bzw. ein Antibiotikum gegeben werden MUSS, kann man das immer noch tun. Aber es sollte eben nicht die I. Wahl sein!"

Samstag, 6. August 2011

Ein paar Fragen an die Hebamme Andrea Hackl

Andrea, du bist Hausgeburtshebamme in Kehlheim. Im vorigen Post haben wir dich ein bisschen vorgestellt. Von dir habe ich den Satz gehört: "In der Geburtshilfe muss man sehr viel wissen, um nichts zu tun" - was meinst du damit?

Andrea: Frauen und ihre Kinder kann man unmöglich in Schubladen einsortieren denn in der Geburtshilfe ist die Spannbreite, was ist "normal", riesengroß. Und Situationen, die weder für Mutter noch Kind bedrohlich sind, aber halt ausser der Reihe, kann man dann viel leichter aushalten und einfach aussitzen wenn der eigene Wissenstand für jede Besonderheit (oder die meisten) ein Beispiel kennt, und sei es "nur" aus Erzählungen von Kolleginnen.
 Dann finde ich es noch sehr interessant, wenn man den Blick offen hat, wie es in anderen Ländern läuft, z. B. Thema CTG-Dauerüberwachung, Einleitung usw. Zum Teil sind die Vorgehensweisen komplett anders und die Geburtshilflichen Zahlen sind auch nicht schlechter, z. T. sogar besser, als die deutschen Zahlen. Und das gibt mir in Grenzsituationen natürlich mehr Argumentationshilfe und Stabilität.

Bis vor kurzem hast du noch im Krankenhaus gearbeitet. Es gibt ja Frauen, die sagen "Oh Gott, nein, Krankenhaus." Eine natürliche Geburt dort sei unmöglich. Andere sagen: "Zu Hause gebären - viel zu unsicher!" Warst du froh, "deine" Frauen innerhalb des Krankenhauses und in nächster Nähe zu einem OP zu wissen?

Andrea: Was für eine schwere Frage, ich hoffe, Du erwartest keine kurze Antwort darauf. Ich habe ja in den verschiedensten Kliniken gearbeitet und kann heute sagen, wie die Geburten ablaufen hängt sehr vom "geburtshilflichen Geist" aller daran Beteiligten ab vom Chefarzt bis zur Hebamme. Ist die Grundeinstellung geburtsmedizinisch geprägt nach dem Motto, "Schwangere sind krank und Kranke werden heutzutage operiert", dann ist es sehr schwer, eine natürliche Geburt zu erleben. Tragen aber alle den Grundgedanken mit, "Frauen können Kinder kriegen, man muß sie nur lassen"  dann ist auch im Krankenhaus eine für Schulmedizinstandards natürliche Geburt möglich, und da der OP hier sehr nahe ist, dann eben auch für Frauen, für die eine Hausgeburt ein zu großes Risiko wäre. Leider ist Geburtshilfe in der Anonymität der riesigen Geburtsabteilungen  kaum mehr machbar, den leider leider wird der Glaubenssatz "Frauen können Kinder kriegen (sonst wären wir im Neandertal bereits ausgestorben)" flächendeckend von der Angst verklagt zu werden, verdrängt. Seien wir mal realistisch, wie viele Klagen wegen ungerechtfertigtem Kaiserschnitt gibt es in Deutschland? Mir ist bisher bloß eine bekannt.

Was ist das schönste bei einer Geburt für dich?

Andrea:..Das jede Geburt einzigartig ist.  Und wenn dann bei der Frau in den Augen die Gewissheit aufleuchtet "Ich habe es wirklich geschafft!!!!", ich darf meini Kind in den Armen halten, das ist mit Worten schwer zu beschreiben. 
Egal das wievielte Kind der Familie ankommt, jede Ankunft ist einmalig.

Liebe Andrea, danke für das kurze Gespräch!

Dienstag, 2. August 2011

Andrea Hackl - Hausgeburtshebamme aus Passion

"Wenn sich Frauen mir anvertrauen, durch meine Zuwendung und Können zu ihrer eigenen Kraft finden, dann bin ich Hebamme, dann bin ich zufrieden"
Andrea Hackl

In loser Folge möchten wir nun Hebammen und Frauen, die bei Ihnen geboren haben portraitieren.

Eine aktive Hausgeburtshebamme mit einer Praxis in Kehlheim ist Andrea Hackl. Andrea arbeitet seit 1992 als Hebamme, die Weltenbummlerin hat bereits viele Geburtskulturen erkundet. Lange Zeit arbeitete sie im Krankenhaus in Kehlheim und hat sich nun entschlossen, nur noch Hausgeburten anzubieten.
Andrea hat eine langjährige Yoga-Ausbildung, verschiedene heilkundliche Ausbildungen und ist Stillberaterin nach IBCLC. Andrea hat unzählige Geburten betreut und viele Jahre in der Schweiz, Australien und Südamerika Geburten beigewohnt.

Wunderschöne Bilder und Geburtsberichte findet Ihr auf ihrer homepage
http://hebamme-andrea-hackl.de/ueber-mich.html 
Demnächst werden wir ein Interview mit Andrea veröffentlichen. Jetzt ist die Gelegenheit noch ein paar "exklusive" Fragen an Andrea zu stellen. Nur Mut!

Samstag, 30. Juli 2011

"Dass es den größten Teil der hausgemachten Klinikkomplikationen in der Hausgeburtshilfe gar nicht gibt.."

(...) "Als ich vor vielen Jahren als Hebamme in einem Universitätsspital ausgebildet wurde, machte mir die Vorstellung, den Komplikationen, die ich Tag für Tag im Klinikalltag erlebte, zu Hause begegnen zu müssen, wirklich Angst. Damals durchschaute ich noch nicht, dass es den größten Teil der hausgemachten Klinikkomplikationen in der Hausgeburtshilfe gar nicht gibt. Das Märchen, dass Hausgeburten so furchtbar gefährlich sind, entspricht defi nitiv nicht der Wahrheit.
Die Zeitschrift Gesundheitstipp veröffentlichte im November 2005 einen Artikel mit dem Titel „In der Stube gebären - so sicher wie im Spital“, in dem neue Untersuchungen belegen: „Bei Hausgeburten waren weniger medizinische Eingriffe nötig als in der Klinik“.
Der Standard in den Kliniken ist heute, dass Mutter und Kind durch eine von Ungeduld und Angst geprägte, technisierte, teure Geburtsmedizin in Gefahr gebracht werden, um dann von glorreichen, gut verdienenden Geburtshelfern gerettet zu werden. Mutter und Kind erfahren hierbei große physische und emotionale Verletzungen und gehen mit dem Gefühl nach Hause, die Geburt nicht aus eigener Kraft bewältigen zu können.
Diese Verletzungen haben gravierende Folgen für die Entwicklung unserer Kinder.
Statt einer angemessenen Kaiserschnittrate von 1-5 Prozent liegt der Schweizer Durchschnitt heute bei ca. 30 Prozent. Das bedeutet, dass ca. jedes dritte Kind gerettet werden muss, weil die Natur angeblich versagt. Dabei ist Kaiserschnitt nach wie vor die gefährlichste aller Geburtsformen. " (...)
hier ist der vollständige Artikel: http://www.zentrum-der-gesundheit.de/ultraschall-ia.html

Samstag, 23. Juli 2011

Die Folgen von Ultraschall in der Schwangerschaft - Eine Hebamme deckt auf

Hier ein sehr umfangreicher Artikel über Ultraschall in der Schwangerschaft - und seine Folgen. Ich glaube das ist echt ein wichtiges Thema, wird doch in den allermeisten Arztproxen (gegen Gebühr..) völlig frei von Indikationen geschallt. Den Schaden hat das Kind. Bitte lest den ganzen Artikel, der für den Blog viel zu lang war! Hier im Blog ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt.

(...) "Eine Studie offenbarte, dass bei neugeborenen Ratten, welche sich in einem ähnlichen Stadium der Gehirnentwicklung befanden wie menschliche Föten im 4. oder 5. Monat, Ultraschall das Myelin zerstören kann, das die Nerven bedeckt. Das lässt darauf schließen, dass das Nervensystem durch Ultraschall besonders angreifbar ist.9 Eine irische Tierstudie, die im Jahr 1999 auf einer Radiologiekonferenz vorgestellt wurde, zeigte, dass Ultraschallwellen die DNS der Zellen schädigen und die Zellteilung und die Erneuerung der Zellen verzögern.10
Viele andere Studien weisen ebenfalls auf massive Gefahren von Ultraschallbestrahlung hin. Die Aussage der Ärzte, Ultraschall sei völlig ungefährlich, ist absolut haltlos." (...)
hier gehts zum vollständigen Artikel

http://www.zentrum-der-gesundheit.de/ultraschall-ia.html

Mittwoch, 20. Juli 2011

Liebe Marie,.. ein Vater zieht ein Resümee über das G8, aus der ZEIT

Liebe Marie,
Warum müssen Fünftklässler sonntags büffeln statt Freunde zu treffen? Weshalb dieser Unsinn? Henning Sußebach versucht, es seiner Tochter in einem Brief zu erklären.
Musik statt Mathe: Neben der Schule darf die Freizeit nicht verloren gehen.
Liebe Marie, erinnerst Du Dich noch an den Tag, an dem wir das letzte Mal im Kino waren? An diesen Tierfilm, den Du so gerne sehen wolltest? Wie hieß der bloß noch? Ich glaube, Tiger, Bären und Vulkane, aber sicher bin ich mir nicht. Denn unser Ausflug liegt schon ein paar Monate zurück. Wir sind alle zusammen mit dem Auto in die Stadt gefahren: Mama, Henri, Du und ich. Es war Sonntag – und wir beide saßen mit Karteikarten auf der Rückbank und haben gelernt. Wie viel ist 172? Wie viel 56? Wie viel 28? Auf dem Weg nach Hause dann noch mal: 27 = 128, 182 = 324, 56 = 15625. Und noch mal. Und zur Sicherheit gleich noch mal.
Wir hätten so viel Sinnvolleres tun können auf unserem Heimweg! Den Bildern der Bären nachhängen und Bonbons lutschen zum Beispiel. In dem Zauber verweilen, den jeder kennt, der aus dem Kinodunkel ins Licht tritt – als laufe man erwachend durch einen Traum. Aber noch nicht mal an einem Sonntag ist es mir gelungen, Dich das Kind sein zu lassen, das Du sein solltest mit zehn Jahren.
Bitte mach mir diesen Mist nicht nach, wenn Du erwachsen bist, Marie!
Du merkst schon: Der Brief, den ich Dir schreibe, ist eine verzwickte Angelegenheit. Du wirst ihn genau lesen müssen, damit Du alles verstehst. Und dass Du verstehst, ist wichtig: Denn es geht um Dein Leben und um das, was wir Erwachsenen daraus machen.
Ich werde Dir von Schülern berichten, die krank werden vom dauernden Üben. Von Bildungsexperten, die Euch vorm Lernen warnen. Und von Eltern, die ihre Kinder trotzdem nicht in Ruhe lassen. Von Zeile zu Zeile werde ich wütender werden – weil ich wütend bin auf mich und auf ein Land, das Euch alle zu Strebern macht.
Deshalb habe ich meinen Brief auch nicht auf Deinen Platz gelegt, dort am Küchentisch, an dem wir morgens Einkaufszettel schreiben und abends Vokabeln lernen: Wie lautet das englische Wort für Gummistiefel, Stiefvater, Drachenfestival, Schiffsausguck, Küstenstadt, Karaoke-Gerät, Schatzkarte, Gartenschuppen, Geschmacksrichtung Hühnchen? Ich schreibe diesen Brief in der Zeitung, weil es noch 275.000 andere Fünftklässler in Deutschland gibt, die ein Gymnasium besuchen wie Du. Die gerade wie Du für die letzten Arbeiten vor den Zeugnissen büffeln. Und die wie Du trotzdem nur mit halbem Ohr diese rätselhaften Wörter hören: »Turbo-Abi«, »Schulzeitverkürzung«, »G8«.
In diesem Brief, Marie, möchte ich Dir und Tausenden anderer Schulkinder etwas verraten. Es gibt da ein paar Geheimnisse, von denen Ihr nichts ahnt, denn jedes Kind nimmt die Welt ja erst einmal als gegeben hin. (...)
den ganzen Artikel kannst du hier lesen

Montag, 18. Juli 2011

Wochenbettdepression - Mutter und Kind finden nach der Geburt nicht mehr zueinander

Wenn statt des Glücks nach der Geburt die Traurigkeit Stammgast wird

In Werbefilmen für Windeln oder Säuglingsnahrung halten sie strahlend ihre Babys im Arm: Junge Mütter gelten als das Sinnbild des Glücks schlechthin. Doch wenn sich dieses Gefühl nach der Geburt nicht einstellen will oder schon vor der Entbindung eine unendliche Traurigkeit über die Schwangere kommt – was dann?
Wenn Mütter ihrer Neugeborenen nicht so lieben können wie sie es erwartet haben. Wenn sie gar den Anblick ihres Babys nicht ertragen. All das sind für Birgit Klaus Alarmzeichen einer Wochenbett-Depression. Birgit Klaus leitet die erste Selbsthilfegruppe im Land für Betroffene dieses Krankheitsbildes. Das bestätigt die Landesarbeitsgemeinschaft für Selbsthilfeförderung.
„Es ist eine unwahrscheinliche Traurigkeit“, beschreibt Birgit Klaus die Warnzeichen. „Das Lächeln fehlt, das für das Baby so wichtig ist, die Bindung zum Kind ist nicht da. Beim Stillen schauen sie weg vom Säugling.“ Mit Folgen für das Kind: „Das Baby weiß, dass seine Mutter da ist, aber die Mutter kann kein Zeichen mehr geben. Sie redet mit dem Kind kaum noch, wird im schlimmsten Fall ihm gegenüber aggressiv. In solchen Fällen kann es zur Selbstgefährdung und Gefährdung des Kindes kommen“, warnt Birgit Klaus.
Hilfe ist dann dringend nötig. Für Frauen, die Anzeichen einer solchen Depression bei sich erkennen, aber auch für deren Angehörige ist nun die Selbsthilfegruppe da. Zu ihr gehören auch Hebammen. Anlaufstelle ist auch die Asklepiosklinik. Das bestätigt Oberärztin Angela Enzmann.
„Es ist eine Krankheit, die behandelbar ist und vorbei geht“, sagt Birgit Klaus. Wichtig sei, dass das Thema aus der Tabuzone komme. Birgit Klaus engagiert sich im Netzwerk Gesunde Kinder. Deren Koordinatorin Andrea Schumacher bezeichnet das Problem der Wochenbett-Depression als zunehmend. Das sagt auch Hebamme Sandra Jaeckel. Grund seien die zunehmende Isolation der Mütter durch fehlende familiäre Unterstützung etwa seitens der eigenen Eltern und der Druck der Leistungsgesellschaft. „Alles muss funktionieren, das Stillen, das Fördern des Kindes mit Pekip, Babyschwimmen, Babymassage.“ Und wenn das Kind schlafe, werde der Haushalt erledigt, statt dass sich die Mutter selbst einmal ausruhe: Die Folge ist völlige Überforderung und Zweifel an sich selbst, keine gute Mutter zu sein. All das könne die Psyche krank werden lassen: „Ich schätze, dass zehn Prozent der jungen Mütter davon betroffen sind. Die Dunkelziffer aber liegt höher, weil die Frauen nicht darüber sprechen.“ Auch vielen Ärzten und Hebammen sei das Krankheitsbild „noch nicht bewusst“, so Sandra Jaeckel.

Freitag, 1. Juli 2011

amnesty prangert sehr hohe Müttersterblichkeit in technisierter Geburtsmedzin der USA an

Ein neuer Report von amnesty international (Quelle siehe unten), "Deadly Delivery", untersucht die hohe Müttersterblichkeit in den Vereingten Staaten. Die Todesrate der Mütter während der Geburt sei in den hochtechnisierten USA, in der kaum eine Geburt ohne PDA und/ oder Kaiserschnitt auskommt, fünf mal so hoch wie in Griechenland und vier mal so hoch wie in Deutschland.
 
Eine Geburt ist in 40 Ländern der Welt sicherer, als in den USA.
 
Das überrascht nicht, bringen doch viele unnütze Interventionen verheerende Risiken mit sich.
 
"We need to make sure that we reduce the overuse of interventions that are not always necessary, like C-sections, and increase access to the care that we know is good for mothers and babies, like labor support."
 
"Wir müssen sicherstellen, dass wir Eingriffe (unter der Geburt, Anmerkung d. A.), die nicht immer notwenidg sind, reduzieren, wie Kaiserschnitte und dass wir im Gegenzug den Zugang zu Pflege, bei der wir wissen, dass sie hilfreich für Mutter und Kind ist, wie Unterstützung bei den Wehen, ausweiten.
 
Desweiteren beklagt ai "vernachlässigende oder diskriminierende Pflege und zu viele riskante Eingriffe"
 
"(...) deaths in the U.S. are preventable, (...) the result of systemic failures, including barriers to accessing care; inadequate, neglectful or discriminatory care; and overuse of risky interventions like inducing labor and delivering via cesarean section"
"(...) Todesfälle in den U.S. sind unnötig, das Ergebnis von Schwächen im System, dazu gehören auch Zugänge zur Schwnagerschaftsvorsorge; vernachlässigende oder diskrminierende Betreuung; und zu viele riskante Eingriffe, wie Einleiten der Wehen oder Entbindung durch Kaiserschnitt"
 
Die technisierte Geburt, wie sie in den USA und in manchen europäischen Ländern bereits favorisiert wird, mit steigender Tendenz auch in Deutschland, erhöht die Sicherheit nicht. Die Wahrscheinlichkeit, eines körperlichen oder seelischen Geburtstraumas bzw. des Todes ist in keinem anderen entwickelten Land so hoch wie in den Ländern, die die technisierte Geburtshilfe präferieren.
 
Auch die WHO schließt sich der These an, dass das scheinbare Sicherheitsstreben durch Kaiserschnitte, Einleitungen, andere Interventionen bereits den Zenith der sinnvollen Unterstützung überschritten hat. Frauen gebären auch nicht schmerzfrei oder schonender, sondern im Gegenteil unter diskriminierenden, und teilweise grauenhaften Umständen.
 
Es wird Zeit, eine Umkehr in der Geburtshilfe zu fordern. Zurück zur Achtung der natürlichen Vorgänge und zur Achtung von Mutter und Kind in dieser sensiblen Zeit.
 
Bilder "ganz normaler Geburten", die ihr nicht sehen wollt, könnt ihr auf der Seite der Geburtsallianz Österreich, bzw. bei Sylvia Sedlak, facebook, anschauen.
Die Erklärung der WHO, eine Liste möglicher invasiver Eingriffe während Geburten und
 
Möglichkeiten, wie ihr eure Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett würdevoll und sicher begeht findet ihr im Buch "Hausgeburt und Gebären im Geburtshaus - Erfahrungsberichte von Frauen, die Mut machen", erschienen im www.fidibus-verlag.de 2011
 

 

Montag, 16. Mai 2011

Dienstag, 10. Mai 2011

Unerforschte Zuckerstoffe in Muttermilch sollen immunisierend wirken

Mamas süßes Geheimnis

In der Muttermilch sind zahlreiche Zuckerstoffe enthalten, von denen man noch gar nicht weiß, wozu sie gut sind. Sicher ist nur: Sie lassen sich nicht nachahmen.

90 Prozent der deutschen Schwangeren wollen ihr Baby stillenVon Ulrike Gebhardt

Bild: 90 Prozent der deutschen Schwangeren wollen ihr Baby stillen
09. Mai 2011 2011-05-09 06:00:00
Für den kleinen Moritz ist die Welt noch in Ordnung. Zufrieden liegt er an der mütterlichen Brust und saugt, was das Zeug hält. Hunger und Durst wollen gestillt werden, da kommt die energiehaltige und körperwarme Milch gerade recht. Und die Mischung stimmt ja auch: Fette, Proteine und Laktose sorgen für die Sättigung, Vitamine, Wachstumsfaktoren und Abwehrstoffe lassen den Säugling gedeihen und schützen ihn vor Infektionen.
Einige Bestandteile wird Moritz wohl kaum wahrnehmen, obwohl sie hochkonzentriert in der Muttermilch vorhanden sind: bis zu zweihundert verschiedene Mehrfachzucker, die im Vergleich zur Laktose nur leicht süßlich schmecken. Sie werden in der Brustdrüse aus fünf verschiedenen Bausteinen zusammengesetzt, die zu kurzen oder längeren, verzweigten oder unverzweigten Ketten geknüpft werden. Einmal geschluckt, widerstehen diese Humanen Milcholigosaccharide (HMO) dem sauren Milieu im Magen des Säuglings. Auch die Verdauungsenzyme können den Zuckermolekülen nichts anhaben, so dass sie unverdaut bis in den Darm rauschen.
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Der Säugling profitiert auf den ersten Blick also nicht von diesen Stoffen. Warum werden sie dann überhaupt gebildet? "Wir wissen es einfach noch nicht", sagt Lars Bode von der University of California in San Diego. Im März berichtete der aus Hameln stammende Ernährungswissenschaftler auf dem Berliner "Glycan Forum" über die geheimnisvollen Milchzucker, die immerhin schon seit mehr als einem halben Jahrhundert bekannt sind. In der Fachwelt gibt es bislang nur Vermutungen, wozu sie dienen. "Einige Darmbakterien können sie im Gegensatz zum Menschen verdauen. Deshalb nimmt man heute an, dass diese Zucker in erster Linie wie Präbiotika wirken", sagt Bode.

Wohltätige Bakterien

Erst während und nach der Geburt wird der zunächst nahezu keimfreie Darm des Neugeborenen von einer bunten Bakteriengesellschaft bevölkert. Im Idealfall siedeln sich viele "gute" Bakterien an, die gefährlichen Mikroorganismen erst gar keinen Raum zum Gedeihen lassen. Bei gestillten Säuglingen gewinnen rasch Laktobazillen und Bifidobakterien die Oberhand; den Darm von Kindern, die mit Flaschenmilch aufwachsen, besiedelt eine etwas anders zusammengesetzte Bakteriengemeinschaft. Beim Stillen überträgt die Mutter manche Bakterien auch mit der Milch. Diese haben zum Teil eine abenteuerliche Reise hinter sich: Sie sind über die Lymphbahnen vom Darm der Mutter in deren Brustdrüse und von dort in die Milch gelangt. Nach aktuellem Wissensstand sollen gerade Bifidobakterien im sauerstoff- und nährstoffarmen Milieu des Darms wahre Wunder vollbringen: Sie schützen offenbar vor Durchfallerregern, entschärfen Gifte und wirken regulierend auf die Immunfunktion ein.
Ein wichtiger Darmbewohner von Stillkindern, Bifidobakterium longum infantis, entwickelt tatsächlich einen besonders großen Appetit auf Humane Milcholigosaccharide; er verleibt sie sich ein und verarbeitet sie zu kurzen Fettsäuremolekülen. Doch auch die Bifidobakterien schaffen es nicht, sämtliche HMO in der Muttermilch zu zerlegen. So landen teilweise bis zu neunzig Prozent der Moleküle unverändert in der Windel. Forscher wie Lars Bode glauben deshalb, dass sie noch andere Funktionen erfüllen müssen, als bloß Futter für nützliche Bakterien zu sein. "Es hängt wohl mit der Leistung des Abwehrsystems zusammen", vermutet Bode. Unangenehme Darmbesucher wie der Cholera-Erreger, Salmonellen oder das Durchfallbakterium Campylobacter jejuni können nämlich nur dann ihr Unwesen treiben, wenn sie sich über winzige Anker in der Zuckerhülle, welche die Darmoberfläche bedeckt, vergraben. "Einige Oligosaccharide ähneln nun genau den Strukturen, an die sich die Bakterien hängen", erklärt Bode. "Sie werden auf diese Weise abgefangen und aus dem Darm herausgespült." Das geschieht nicht nur im Darm, sondern widerfährt bereits ungebetenen Gästen, die sich in Mund und Speiseröhre tummeln.

Komplexe Zuckermoleküle

Da jeder Krankheitserreger seinen spezifischen Ankerplatz auf der Zuckerhülle hat, ist es durchaus sinnvoll, dass so viele verschiedene HMO-Strukturen zirkulieren. Doch von Frau zu Frau, im Laufe einer Stillperiode oder sogar während einer einzigen Stillmahlzeit kann die Zusammensetzung dieses Cocktails in der Milch variieren. Und nicht immer passt die individuelle Mischung perfekt zu den Herausforderungen durch pathogene Keime. Lars Bodes Team etwa hat Hinweise gefunden, dass manche aidsinfizierte Mütter mit einem bestimmten Zuckerprofil das Virus beim Stillen häufiger weitergeben als andere. 80 bis 85 Prozent aller Säuglinge stecken sich normalerweise nicht an, obwohl sie dem Virus über die Milch monatelang ausgesetzt sind. Vermutlich sind einige Oligosaccharide an diesem Schutzeffekt beteiligt. Zumindest hemmen sie im Labortest die Anheftung des Aidsvirus an jene zuckerbindenden Strukturen der Wächterzellen des Immunsystems, über die sich das Virus sonst Eintritt in den Körper verschaffen würde. In Bodes kalifornischem Labor versucht man nun herauszufinden, welche Zucker es genau sind, die diesen Schutz vermitteln.
Humane Milcholigosaccharide sind aber nicht nur im Verdauungstrakt aktiv. Hinweise auf weitere Einsatzorte im Körper hat jedenfalls Clemens Kunz vom Institut für Ernährungswissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen gefunden. Kunz untersucht seit vielen Jahren den Stoffwechsel von gestillten Säuglingen. Erstaunlicherweise und ganz entgegen bestehender Lehrbuchmeinung tauchen ein bis zwei Prozent der aufgenommenen Zuckerverbindungen intakt im Urin der Kinder auf. Offenbar wird ein kleiner Anteil von ihnen über die Darmwand aufgenommen. "Bisher ist man davon ausgegangen, dass eine solche Absorption nur bei Einfachzuckern funktioniert. Doch auch die komplexen Zucker zirkulieren nach der Aufnahme im Organismus in vergleichbaren Mengen, wie es etwa Pharmaka tun würden", sagt Kunz. Über die Frage, was die HMO dabei bewirken, kann bislang nur spekuliert werden. Laboruntersuchungen deuten auf einen bremsenden Einfluss auf Immunzellen hin, deren Aktionen ohnehin häufig von Zuckerverbindungen gesteuert werden. Ebenfalls diskutiert wird die Möglichkeit, dass die mütterlichen Zucker als Rohstofflieferanten bei der Hirnentwicklung dienen; beim Ausbau des Nervennetzes von Neugeborenen wird unter anderem Sialinsäure benötigt, die ein wesentlicher Bestandteil der HMO ist.

Den ganzen Artikel findest du hier:
http://www.faz.net/s/Rub268AB64801534CF288DF93BB89F2D797/Doc~E0BFE7B139B8848B3B01FDE2AFA5C9AA3~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Donnerstag, 5. Mai 2011

Hebammen aus Bayern protestieren in Fürth

WEITER SO!!

7,50 Euro Stundenlohn Hebammen-Proteste in Fürth und Nürnberg

Am Internationalen Tag der Hebammen haben in Nürnberg und Fürth bayerische Geburtshelferinnen für bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung demonstriert. Auf dem Land und auch in großen Städten müssen viele Hebammen ihre Arbeit aufgeben.
Stand: 05.05.2011
Protest der Hebammen in Fürth | Ulrike Nikola/BR-Studio Franken
An der Protestaktion des Bayerischen Hebammenlandesverbands (BHLV) anlässlich des Internationalen Hebammentages am 5. Mai  haben rund 150 Hebammen teilgenommen. Unter dem Motto "Hebammen liegen in den letzten Zügen" sind die Teilnehmerinnen mit einem historischen Dampfzug von Fürth nach Nürnberg gefahren. An die Zugfahrt schloss sich eine Protestkundgebung vor der Nürnberger Lorenzkirche an. Auf Transparenten forderten die Frauen "Hebammenhilfe für alle Frauen" und bessere Arbeitsbedingungen.

Weniger Lohn, höhere Versicherungsbeiträge

Bild vergrößern Bildunterschrift: "Hebammen liegen in den letzten Zügen"
Nach Angaben des Hebammenverbandes haben zehn Prozent der bayerischen Hebammen im vergangenen Jahr ihre Arbeit als Geburtshelferinnen aufgegeben, in Nürnberg haben das sogar 50 Prozent der Hebammen vor. Grund dafür sei unter anderem, dass die Arbeit seit Jahren unterbezahlt sei. Der Stundenlohn liege inzwischen bei durchschnittlich 7,50 Euro, beklagen die Hebammen. Zudem seien die Beiträge für die Haftpflichtversicherung drastisch gestiegen. Seit Mitte vergangenen Jahres bezahlen die Geburtshelferinnen nun 3.700 Euro jährlich. Zuvor waren es nur 2.200 Euro. Viele freiberufliche Hebammen hätten darum den Job an den Nagel gehängt.

Online Petition für Wahlfreiheit in der Geburtshilfe unterschreiben!

http://www.hebammenfuerdeutschland.de/

Heute am Tag der Hebammen - zeigt euch solidarisch

Dienstag, 3. Mai 2011

Love Song to Mothers

mmh:) - your house is strong and so are you
viel Spaß

"schwangere" Kunst - die vierte

ich darf euch vorstellen:

Josefines Bild



Josefine hat es ihrer Hebamme als Dank für die wunderschöne Geburt ihres zweiten Kindes (das erste Kind kam leider im Krankenhaus zur Welt) geschenkt. Es sollte eigentlich im geburtszimmer hängen und schwangere Frauen mit sich selbst verbinden. Leider bietet das Geburtshaus aufgrund der verschlechterten wirtschaftlichen Situation keine Geburten mehr an.
Wenn das dein Lieblingsprojekt ist, stimme für: Josefines Schwangere
 

Stefanie von Stolzenburg malt und bezieht Gips als plastische Körperabformungen mit ein.


bitte stimmt für Stefanie Stolzenburg


Petra Horni-Dereani

erstellt tolle Babymodelle und Kunstdrucke

mehr gibts hier:


vote for: Dereani Babymodelle


das wird echt schwierig! Viel Spaß, euer fidibus Verlag.

"schwangere" Kunst - die dritte

Frau Gaga

Hallo :)
Ich habe nach der Geburt meines Sohnes Plazentaabdrücke erstellt. Die Form ist so wunderschön und einzigartig und regt mich immer wieder zum nachdenken an, dass ich sie einfach jeden Tag betrachten möchte und deswegen auf diese Art und Weise verewigt habe.

Hier ein paar Bilder:

Das ist ein reiner Abdruck, also noch nicht bearbeitet. Das beige ist die Nabelschnur und das rote unsere Plazenta:

noch einen Abdruck findet ihr hier, diesmal habe ich ein schönes Bild draus gemacht:
https://picasaweb.google.com/lh/photo/CcKUj2Nsgz_7eJ7e6vuJ6SM0mK2jD7eZAyOLeQzcw4k?feat=directlink

Dieser Abdruck sowie mein Geburtsbericht wird auch in Christine Trompkas Buch "Hausgeburt und Gebären im Geburtshaus - Erfahrungsberichte von Frauen, die Mut machen" erscheinen. Mehr dazu findet ihr auf www.fidibus-verlag.de

Nun gut, das war es von mir :) Ich würde mich über eure Stimme natürlich sehr freuen :)

bitte stimmt für: Frau Gagas Plazentaabdruck

Montag, 2. Mai 2011

"schwangere" Kunst - die zweite

Chic mit Stick
hier gibts mehr
http://www.facebook.com/pages/fidibus-verlagde/223371304344784?ref=ts&sk=wall#!/pages/Chic-mit-Stick/139889989389127

wenn du chic mit Stick besser als alles andere findest, dann stimme für Chic mit Stick

Die Gipserei von Nadja Leeb


http://www.facebook.com/pages/Die-Gipserei-von-Nadja-Leeb/125412544182964?sk=wall

Vote for: Die Gipserei von Nadja Leeb


Nicole Tenie. Mit Bauchabdrücken, Torten, Kerzen. Hier ein Beispiel:

http://www.bauchabdruck-essen-nrw.de

wenn die Projekte von Nicole dein Favorit sind, dann stimmst du für: Nicole Tenie

"schwangere" Kunst - die erste

was haltet ihr davon?
Elis Werkstatt
bunte Windeltaschen. Noch mehr sehr schöne, selbstgenähte Dinge gibts hier: http://www.facebook.com/photo.php?fbid=116250568457303&set=a.104024506346576.8684.100002170809246&type=1&ref=nf#!/profile.php?id=100002170809246

Wenn dir das am besten gefällt, stimme bitte: Elis Werkstatt

Ultraschallkunst.de

malt tolle Bilder aus Ultraschallaufnahmen
mehr Infos hier: www.ultraschallkunst.de
wenn das dein Favorit ist, stimme für: ultraschallkunst

Sonntag, 1. Mai 2011

gesucht: schwangere Kunst! Ob angemalter Gipsbauch, gehäkelte Mutterpasshüllen.. zeigt uns, was ihr könnt!

Wir suchen Kunst, die auch ein bisschen schwanger ist. Kunst, die das Kulturgut der natürlichen Geburt widerspiegelt.

Doula Art, Midwifery Design oder selfmade. Es gibt keine Grenzen, nur "schwanger" und handwerklich sollte sie sein!
Stellt uns eure Kunst über die Kommentarfuktion vor - wir stellen die schönsten Projekte ausführlich vor!

Am Freitag gibts dann ein großes Voting hier im Blog - wir ermitteln das beliebteste Projekt

quag - Teil I Zusammenfassung des Qualitätsberichts für außerkl. Geburtshilfe

Heute "müsst" ihr euch mit einem trockenen Zahlenthema rumschlagen. Aber auch wenn "quag" echt unspektakulär und bestenfalls nach Fröschen klingt, steckt in dem Bericht ganz schönes Potential.

Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe e.V. (quag)

Ist Hausgeburtshilfe sicher? Ja – das belegt quag
Die Kernaufgabe des Vereins liegt in der Dokumentation von außerklinischen Geburten.
Diese
dient der Bestandsaufnahme der Versorgungsstruktur.
belegt eine differenzierte Entscheidung von Hebammen und Schwangeren für eine außerklinische Geburt.
untermauert die Eigenverantwortung der Berufsgruppe Hebammen
belegt eine situationsgerechte Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung.
belegt die Chance des Neugeborenen auf ein positives "Fetal Outcome" durch ein individuelles Zeitmanagement.
 
Ein weiterer wichtiger Teil ist die Veröffentlichung der Ergebnisse:
Mit den Ergebnissen soll die Kompetenz von schwangeren Frauen und Hebammen aufgezeigt und die Hebammengeburtshilfe gesichert und erweitert werden.
Die Zusammenarbeit in einem Beirat mit verschiedenen Berufsgruppen, die der außerklinischen Geburtshilfe offen, interessiert und kritisch gegenüberstehen ist dem Verein sehr wichtig.
untermauert die Eigenverantwortung der Berufsgruppe der Hebammen.
An einem Austausch mit Eltern ist der Verein ebenfalls interessiert. Einzelne Eltern können Fördermitglieder werden.

Von 100 Frauen, deren Geburt vor dem errechneten Termin spontan einsetzte, und die die Geburt außerklinisch begannen, mussten 2005 13 Frauen in ein Krankenhaus verlegt werden. 87 gebaren ihre Kinder gesund zu Hause. (2009 waren es 12,5 und 88,5 erfolgreich daheimgeborene)

Von 100 Frauen, bei denen eine Übertragung vorlag oder befürchtet werden musste, konnten noch 74 ohne Verlegung ins Krankenhaus zu Hause gebären. 26 musste verlegt werden (meistens wegen zu schwacher Wehen)

mehr Infos zum quag findet ihr hier: http://www.quag.de/content/information.htm

Freitag, 29. April 2011

Forum Stillen und Tragen

Ich möchte Euch heute ein schönes Forum vorstellen:

http://www.stillen-und-tragen.de/forum/ 

hier könnt ihr viele engagierte Frauen treffen, die euch alle Fragen beantworten. Schaut doch mal rein!

Dienstag, 26. April 2011

Die Doula - ein Berufsbild der ZEIT

Eine Geburt ist eine Grenzerfahrung, im schlimmsten Fall sogar eine traumatische, in der sich die Frau vor Schmerzen und Anstrengung allein gelassen fühlen kann und die viele Partner überfordert. Hinzu kommt, dass sich Ärzte und Hebammen meist um mehrere Geburten gleichzeitig kümmern müssen und sich die Schwangere mit dem Schichtwechsel erneut auf Fremde in ihrem Intimbereich einstellen muss.
Die Doula bleibt. "Zu wissen, dass jemand da ist, den man kennt, das gibt Sicherheit", sagt Barbara Strehler-Heubeck vom Doula-Team München. Strehler-Heubeck hat bereits rund 50 Geburten begleitet. Sie und ihre Kolleginnen wollen weder Partner noch Hebamme ersetzen und können dafür auch nicht die medizinische Kompetenz vorweisen. Aber sie haben ausreichend Wissen, um zu erklären, was vor sich geht, und genügend Erfahrung, um sich von Blut und Schreien nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

Den ganzen Artikel gibts hier: http://www.zeit.de/2009/33/C-Doulas 

Montag, 25. April 2011

"Ja, es war eine schöne Geburt!" Widrigkeiten zur Hausgeburt von Josefine

WidrigkeitenDie Entscheidung für die Geburt unserer Tochter Alix im Geburtshaus war der einfachere Teil der Strecke. Uns war klar, dass nach der von uns als schlimm empfundenen Geburt unseres Sohnes Till keine weitere Klinikgeburt infrage kam. - Zumal die Ärzte und Schwestern sich einig gewesen waren, das sei eine ganz normale Geburt gewesen ... Mit Schmerzmittel, Wehentropf, PDA, Dammschnitt und Kreislaufversagen danach.
Welch ein Segen, Marina kennen gelernt zu haben, eine Hebamme, wie ich sie nur jeder schwangeren Frau wünschen kann. Sie vertrieb hartnäckige Übelkeit und trübe Gedanken, wusste, wie man sitzende Babys zur entscheidenden Wendung animieren kann und wir genossen den Luxus einer kompetenten, warmherzigen, mitfühlenden Begleitung durch die Schwangerschaft in unseren eigenen vier Wänden. Unser Sohn spricht noch heute davon, wie er beim Einstellen des CTG-Gerätes helfen durfte und wenn wir zurückdenken, ziehen wunderschöne Stunden vor unserem inneren Auge vorbei, in denen wir uns als größer werdende Familie ganz wunderbar betreut fühlten.
Die Entscheidung stand also. Etwas anderes als Geburtshaus kam nicht in Frage und die Richtigkeit dieser Entscheidung wurde mir noch einmal ganz deutlich, als ich mit zitternden Knien den Kreissaal betrat, in dem ich unseren Sohn zur Welt gebracht hatte. Ich war im achten Monat mit Alix gestürzt, die Untersuchung hatte bereits gezeigt, dass sie den Sturz schadlos überstanden hatte, aber nun sollte ich noch zum CTG und das einzig freie Gerät war in diesem Kreissaal. War ich froh, dass in diesem Moment niemand auf die Idee kam, meinen Blutdruck und Puls zu prüfen, denn dann hätte ich sicher nicht gleich wieder nach Hause gedurft.

Wir sprachen nur mit wenigen engen Freunden über unsere Entscheidung zur Geburtshausgeburt. Wir wollten den Schwiegereltern und anderen Familienmitgliedern keine Angst machen, denn sie wären mit Sicherheit ernsthaft besorgt gewesen, teils, was unseren Geisteszustand angeht (Geburtshaus???), viel mehr aber noch um Alix' und mein Wohlergehen unter der Geburt.
Auch von Freunden kamen Zweifel, die aber ernst und gut gemeint waren. Sie waren selbst durch Klinikgeburten verunsichert und so schlief ich eine Nacht sehr unruhig, denn es stimmte ja, dass ich nach Tills Geburt wegen meines abgesackten Blutdrucks nicht aufstehen konnte. - Und als ich es dann doch versuchte, wurde mir so schwarz vor Augen, dass ich Angst hatte, sterben zu müssen, eine Schwester angerannt kam und ich mich Minuten später im Bett wiederfand, versehen mit einem Katheter und dem strikten Verbot, noch einmal aufzustehen. Wäre ich für den Fall einer Wiederholung in der Klinik besser aufgehoben? Oder hatte die ganze Klinikprozedur mit all den Eingriffen und Medikamenten erst dazu geführt?
Und was war mit Alix? Sie war darauf angewiesen, dass wir Eltern die richtige Entscheidung trafen, auch für sie. War es unverantwortlich, sie nicht in Fußweite zur Kinderklinik zur Welt bringen zu wollen? Nein, ich war mir sicher, ein kräftiges, gesundes, eigenwilliges Kind in mir zu tragen, das nicht auf diese Möglichkeit angewiesen war.

Mein Gynäkologe prophezeite mir zwar ein zartes Baby von vielleicht drei Kilo (das letztendlich über vier Kilo wog), hatte mich extra noch einmal zum Ultraschall bestellt, um Alix zu vermessen, konnte aber keine wirklichen Gründe finden, die gegen eine Geburt im Geburtshaus sprachen und entließ mich dann mit den Worten: "Es ist Ihr zweites Kind, da wissen Sie ja, worauf Sie sich einlassen."
Im Vorbereitungskurs hielt ich mich beim Thema Geburtsort mittlerweile auch zurück, denn nachdem ich anfangs noch Werbung dafür gemacht hatte, schlugen mir Meinungen vom Typ "Vier-Kilo-Kinder bekommt man in der Klinik" entgegen. Auch gut. Mir doch egal. Ich hatte bereits ein Vier-Kilo-Kind zur Welt gebracht und sah das anders.

Der Geburtstermin rückte näher ... zog vorbei ... und schließlich befanden wir uns laut Mutterpass wieder in ET plus irgendwas, was uns aber nicht weiter störte, denn Marina kam nahezu täglich vorbei und ersparte uns lästige Besuche in der Arztpraxis, die ich bei Till nach dem errechneten Termin als sehr unangenehm empfunden hatte. Jeden zweiten Tag beim Betreten der Praxis mit den Worten "Sie sind ja immer noch schwanger" begrüßt zu werden, obwohl man einen unübersehbaren Babybauch mit sich trägt, das ist wirklich nicht lustig. Und dann zu spüren, wie unerwünscht ich dort war, da ich ja schon wieder das CTG-Gerät besetzte. Ab Tag 5 nach dem errechneten Termin sprach die Ärztin über die Klinikeinweisung zur Geburtseinleitung. An Tag 10 bekam ich den rosa Zettel in die Hand gedrückt. Widerspruch zwecklos.
Ich wagte es trotzdem. "Meine Hebamme versucht es gerade mit Akupunktur."
"Akupunktur?!" Die Ärztin starrte mich an, als hätte ich gerade zugegeben, akut gesundheitsgefährdende Aktivitäten vom Typ Bungeesprung zwecks Geburtseinleitung zu planen.
"Ja, Akupunktur."
"Dann wissen Sie wohl auch, dass dies nur in der Arztpraxis unter strengster CTG-Überwachung geschehen darf?"
Nö, wusste ich nicht. Bisher hatte ich dabei immer ganz entspannt auf dem Bett gelegen und mit meiner Hebamme geplaudert ...
"Dadurch können Wehen ausgelöst werden!"
Ähem, ja, genau, das war doch der Grund, warum Moni täglich mit ihren Nadeln bei uns anrückte. Um die Geburt ein wenig anzuschubsen.
"Wehen, und was machen Sie dann?"
Wie jetzt? Dann hätten wir doch erreicht, was wir wollten, oder? Ich gab's auf, stopfte den rosa Zettel in meine Handtasche und ging heim.

Marina hatte Ruhe, was das Warten anging. Einmal hätten sie neunzehn Tage auf ein Baby gewartet, so lange es Mutter und Kind gut gehe, sei das kein Problem. Das Baby sei dann übrigens keineswegs überreif geboren worden.
Ich war mir ganz sicher, dass auch Alix' einfach noch etwas Zeit benötigte. Till wurde damals regelrecht auf die Welt gezwungen. Die Klinikeinweisung in der Tasche, spulten wir noch einmal das ganze Repertoire an geburtsfördernden Maßnahmen ab, ich sprach eindringlich mit unserem Sohn und bat ihn, doch bitte von allein zu kommen, denn wenn es noch lange dauere, würden sie ihn zwingen und das sei für uns beide sicher nicht angenehm.
Marina empfahl mir, am kommenden Tag beim Arzt einen Doppler-Ultraschall machen zu lassen, um sicher zu gehen, dass Alix auch gut versorgt sei und wir gelassen weiter ihrer Ankunft entgegensehen konnten.
Am nächsten Morgen rief ich in der Arztpraxis an und bat um den Termin.
"Doppler-Ultraschall?!"
"Ja, ich bin jetzt neun Tage über den Geburtstermin und meine Hebamme empfielt ..."
"So einfach geht das nicht. Da müssen Sie erstmal herkommen und der Herr Doktor entscheidet, ob das nötig ist."
Von mir aus auch das. "Aber eventuell kann ich den Termin nicht einhalten, ich habe seit heute früh immer wieder leichte Wehen und vielleicht ..."
"Sie sind über Termin und haben Wehen?!"
"Leichte Wehen, sporadisch."
"Dann sollten Sie sich unverzüglich auf den Weg ins Krankenhaus machen, es kann sein, dass die Geburt jetzt losgeht!!"
Selten so gelacht.

Alix kam dann wirklich. Aber nicht unverzüglich, sondern sie machte sich zunächst sanft und leise auf den Weg, um dann aber nach einer rasanten Stunde im Geburtshaus das Licht der Welt zu erblicken.
Marina schloss ihren Bericht mit den Worten "Es war eine schöne Geburt". Ja, es war wirklich eine schöne Geburt, eine sanfte Geburt, ein menschlicher, herzerwärmender Umgang mit uns, ein liebevoller Empfang voller Achtsamkeit für unsere Tochter.

Zehn Wochen später fragte der Arzt mich zuerst, warum ich erst jetzt zur Nachuntersuchung erscheine (Och, ich dachte, es handele sich um einen Richtwert ...) und dann, wie es gewesen sei.
"Sie haben doch sicher den Bericht meiner Hebamme gelesen?"
"Bericht? Wie? Moment." Hektisches Tippen auf der Computertastatur. "Bericht, ach so, ja." Er über flog die Zeilen, murmelte, nickte, runzelte die Stirn und fragte dann: "Schöne Geburt?!"
Ja, eine schöne Geburt, so etwas gibt es. Traut euch!

Josefine


Den Geburtshausbericht von Alix' Geburt könnt Ihr im Buch "Hausgeburt und Gebären im Geburtshaus" im http://www.fidibus-verlag.de/ nachlesen.

Sonntag, 24. April 2011

Der Verein GreenBirth e.V. für eine frauen- und kinderwürdige Geburtskultur

Heute möchte ich Euch einen ganz außergewöhnlichen Verein vorstellen: Den Verein GreenBirth e.V.

GreenBirth möchte
...über das pränatale Leben von Babys informieren, wie es heute wissenschaftlich nachgewiesen ist.
...die Vorteile einer pysiologischen / naturgemäßen Geburt gegenüber einer technisch überwachten und medikamentös ausgerichteten Entbindung betonen.
...die Kehrseite einer Pränataldiagnostik aufzeigen: Werdende Eltern ermutigen, Tests zu überdenken, die nachweislich mit Risiken behaftet sind, sie in Konflikte stürzen und bei ihnen und ihrem ungeborenen Kind folgenreiche Ängste erzeugen können. Wir wissen heute zweifelsfrei, dass Kinder vor der Geburt auf Stress der Eltern, die im Zusammenhang mit invasiven Untersuchungen und dem Warten auf deren Ergebnisse entstehen können, reagieren und die Erinnerungen daran sich nachhaltig auswirken können.
...sensibilisieren für ein Bewusstsein, das wieder daran erinnert, dass Schwangerschaft und Geburt natürliche Prozesse sind, in die wir nur im Notfall eingreifen dürfen.
...Frauen ermutigen, sich schon in der Frühschwangerschaft Hebammen als Begleiterinnen zu suchen, denn Schwangerschaft bedeutet: “Gute Hoffnung” und ist keine Krankheit.
...ärztliche Geburtshelfer und Geburtshelferinnen dazu bewegen, sich auf erkrankte Schwangere zu beschränken und grundsätzlich psychische Faktoren zu beachten
...empfehlen, Hausgeburten, Geburtshausgeburten, und Geburten in Hebammenkreißsälen zu erwägen und sich von der Qualität dortiger Gegebenheiten zu überzeugen.
...wissenschaftliche Studien aufgreifen, um Fachleute und Interessierte über wesentliche Ergebnisse pränataler Lebenszeit sowie über Wirkungen von Kaiserschnittoperationen in Kenntnis zu setzen
...Presseerklärungen hiesiger kritisch denkender Verantwortlicher aufgreifen und unseren Leserinnen und Lesern zur Verfügung stellen.

GreenBirth betreibt eine sehr interessante Internetseite http://www.greenbirth.de/ und stellt auch sehr interessante Studien und Artikel zur weiteren information zur Verfügung.
Die Seite solltet Ihr Euch unbedingt mal ansehen!

Samstag, 23. April 2011

Film Business of Being Born

Ein Film über die Geburtshilfemaschine in den USA. Englisch ohne Untertitel.

"Wenn du eine menschenwürdige Geburt haben willst, ist es das Beste, verdammt nochmal aus dem Spital draussen zu bleiben!"
(Marsden Wagner, ehemaliger WHO-Experte für Mutter-Kind-Gesundheit, Zitat aus dem Film Business of Being Born)

Mittwoch, 20. April 2011

Fragen zur Geburt: Hausgeburt, Geburtshaus oder Kreißsaal?

Kreißsaal oder Hausgeburt? - IchSelbst - Pixelio
Kreißsaal oder Hausgeburt? - IchSelbst - Pixelio
Nach nur zwei Stunden Geburt klirren leise die Sektgläser der frisch gebackenen Eltern und der beiden Hebammen. Der Schein mehrerer Kerzen taucht die abgedunkelte Wohnstube in warmes Licht. Im Hintergrund erklingt leise Enyas „Shepherd moons“. In der Stube ist es warm. Das Neugeborene schläft von der Geburt erschöpft in seinen Decken. Es wird in Zukunft auf den Namen Marie hören. Auf dem Esstisch steht noch immer alles für das Vorweg-, Zwischendurch- und Hinterherfrühstück bereit. Maries Geburt hatte etwas von einem harmonischen Happening. Für Mama Olga D. war es die perfekte Hausgeburt, ein Traum vom Beginn neuen Lebens.

Sicherheit der eigenen vier Wände hilft bei Hausgeburt

Um sechs Uhr morgens begannen die Wehen, 12 Minuten später waren die erste und 25 Minuten später die zweite Hebamme bei der Gebärenden. Die erstgeborene Tochter war in der Nachbarschaft untergebracht. Unmengen sauberer Tücher, Mülleimer, Reha-Ball, Stillkissen und eine mit Folie und frischem Laken überzogene Matratze sowie die obligatorische Nottasche für einen unerhofften Wechsel zur Klinik waren vorbereitet. Auch das Notfall-Telefon war aufgeladen und lag bereit. Die Temperatur im Raum war angenehm warm. Die Hebammen kontrollierten regelmäßig den Puls der Gebärenden, die mal kniend, mal stehend und mal liegend die Wehen kommen ließ. Gesprochen wurde nur wenig. Auch als die Fruchtblase platzte, erfolgte das Wechseln der Tücher fast schweigend, berichtet Papa Bernd D. Bei der Niederkunft habe die werdende Mutter auf alle Vieren gekniet. Wenige Augenblicke später lag das Neugeborene auch schon auf dem Bauch der Mutter. Nur 30 Minuten später stand die glückselige Mutter bereits unter der Dusche. Die Endorphine hatten für einige Zeit jedes Erschöpfungsgefühl in ihr überlagert.

Risiken gibt es im Kreißsaal und bei der Hausgeburt

Kerzenlicht, harmonische Musik und Sekt, die emotionale Sicherheit der eigenen vier Wände und eine Geburtsdauer von nur knapp zwei Stunden zwischen der ersten Wehe bis zur Niederkunft – das Horrorszenario der Gegner von Hausgeburten sieht anders aus. Tatsache ist: Sowohl im Kreißsaal als auch zu Hause können Komplikationen auftreten, die das Leben und die Gesundheit von Mutter und Kind gefährden. Richtig ist auch, in der Klinik können Sofortmaßnahmen eingeleitet werden, die im Zweifel bei der Daheimgebärenden erst rund 20 bis 30 Minuten später durchgeführt werden können. So viel wertvolle Zeit vergeht durchschnittlich zwischen Notruf und Eintreffen im OP.